Meine Lieder singt man nicht
Gesänge und Lieder begleiten Ezra Pound auf der Odyssee seines Lebens. Er verließ die "taubmachende Gegenwart " Amerikas auf einem Viehdampfer (1908) und strandete schließlich in einem heruntergekommenen Palazzo nahe Genua. Er deutete Mussolinis faschistische Visionen als Aufbruch in eine neue Zeit und zerbrach als Mensch an diesem Irrtum. In den Kriegsjahren 1941–45 verbreitete er über Radio Rom einige hundert zum Teil profaschistische Sendungen und wurde nach Kriegsende in einem Lager bei Pisa interniert. Der Hochverratsprozess in Amerika endete mit der Feststellung seiner Unzurechnungsfähigkeit und seiner Einweisung in ein Haus für Geistesgestörte. Ezra Pound verstummte. Alles, was er angestrebt hatte, war ihm ins Gegenteil verkehrt worden. Dennoch klingt die Wucht des Aufbegehrens in seinen "Cantos" dichterisch nach – und die unstillbare Sehnsucht, Ordnung zu finden im Chaos der Gedanken. 1956, nach seiner Entlassung, kehrte Ezra Pound nach Italien zurück und blieb dort bis zu seinem Tode.
Dem Hörspiel dienen Fragmente aus Pounds Biografie und die Musikalisierung seiner Gedichte als Koordinaten, dem Rätsel dieses radikalen Grenzgängers zwischen Kunst und Wirklichkeit nachzuspüren.
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