Ein synchronistischer Thriller nach einer Produktion des schwedischen Radios in Finnland
Am 5. Juni 1960 wurden drei Jugendliche, die nicht weit von Helsinki zelteten, im Schlaf erstochen. Ein vierter überlebte schwer verletzt. Der dreifache Mord blieb unaufgeklärt, und mit den Jahren rankten sich zahlreiche Mythen um das Verbrechen. Kjell Lindblad knüpft an die mythische Ebene an: Vier Jugendliche machen sich Jahrzehnte später auf zum Ort des Verbrechens. Bevor sie dort zelten, stoppen sie an dem Laden, dessen Besitzerin sich an die damaligen Opfer erinnert. Der blinde Vater der Verkäuferin erzählt seine Version von den Morden, während im Radio ein Hörspiel läuft: "Besuch in der Nacht".
Der Fall wurde 2004 wiederaufgerollt. Neueste Untersuchungstechniken belasten den Überlebenden des Mordanschlags.
hoerspielTIPPs.net:«Nach der Inhaltsangabe war ich eher skeptisch, ob mich das, was mich da erwarten würde, auch wirklich unterhalten könnte. Aber es dauerte nur ein paar Minuten und ich war von diesem Hörspiel gepackt. Die Story ist zwar sehr phantastisch - gerade in dieser Verknüpfung, dass während im Hörspiel ein Radio läuft, in dem ebenfalls ein Hörspiel gesendet wird, was aber Bezüge zur Geschichte hat. Verwirrend genug? Ich denke schon.
Einziger Schwachpunkt ist, dass der Hörer am Ende recht allein mit einigen offenen Fragen zurückgelassen wird. Das ist zwar aufgrund des authentischen, nicht abgeschlossenen Falls nicht anders möglich - dennoch ist das Gefühl sehr unbefriedigend.
Wer davor nicht zurückschreckt, der wird mit einem ungewöhnlich spannenden und - trotz minimalster Untermalung - atmosphärisch atemberaubenden Hörspiel belohnt, dass man so leicht nicht aus dem Kopf bekommen wird.
Hier fehlt wirklich nicht viel an der Höchstwertung!
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