Frederick J. Frenger, Jr., ein wohlgemuter Psychopath aus Kalifornien, bricht bei seiner Ankunft auf dem Miami Airport einem Hare Krishna, der ihn mit den Worten ´Ich möchte dein Freund sein´ begrüßt, den Mittelfinger und schlendert achtlos davon. Der Hare Krishna stirbt an einem Schock und entpuppt sich später als Bruder von Susan, einer kleinen Nutte (und Studentin), die Freddy in einem Hotel aufgabelt, und für die er zu Sorgen gedenkt. Susan träumt von einer Burger-King-Lizenz und studiert am Miami-Dade College. In einem Haiku-Seminar erklärt ihr Freddy in freier Interpretation von Bashos berühmtestem Haiku ´Alter Teich/Frosch springt hinein/Wasser tönt´, daß sie beide ´ordentlich platschen werden in dieser Stadt´. Hoke Moseley, Sergeant beim Miami Police Department und Gebissträger, geschieden, zwei Töchter, arbeitet, um sich das Gehalt aufzubessern, denn die Hälfte geht an seine Frau, als Hausmeister in einem heruntergekommenen Rentner-Hotel. Dafür kann er dort in einem winzigen Zimmer kostenlos wohnen. Hoke trifft auf Susan, deren Bruder auf dem Miami Airport umgekommen ist, und damit auch auf Freddy. Der nimmt Hoke seine Dienstmarke und -waffe ab und überfällt einen Juwelierladen. Das misslingt und ihm werden drei Finger der linken Hand mit einer Machete abgeschlagen. Freddy aber sammelt sie geistesgegenwärtig wieder ein, es sind ja schließlich seine... - und die hätten Fingerabdrücke hinterlassen können.
hoerspielTIPPs.net:«Ein weiterer Fall für Seargant Hoke Moseley, der hier wieder mit seiner etwas sähmigen Art durch den schmuddeligen Teil Miamis ermittelt. Das Ganze klingt eher nach Chicago und will so gar nicht zu dem sonnigen Bild der Stadt passen, dass einem so in der Vorstellung herumspukt.
Die Geschichten von Willeford sind eher zurückhaltend was die inhaltliche Fülle an kriminalistischem Inhalt angeht, hier ist mehr das Umfeld Moseleys, dass stärker beleuchtet wird. Im ´Miami Blues´ verschwimmt das Ganze allerdings etwas und so läuft der Krimi hier nicht nur nebenher.
Allerdings ist das Stück mit 100 Minuten Spielzeit schon hart an der Grenze. Zwischendurch stellt sich dann doch schon mal die ein oder andere langeweilige Stelle ein. Dafür geht es am Schluss schon wieder fast zu rasant zu.
Wer auf derbe amerikanische Krimis steht, der ist bei Willeford richtig und sollte auch hier ruhig mal reinhören - auch wenn es sich mitunter etwas zieht!»
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