Maximilian Friedrich Korbes, Schriftsteller von Weltruhm und Nobelpreisträger, bewohnt das obere Stockwerk eines Schweizer Grandhotels. Er ist gerade wieder auf Stoffsuche, als unversehens ein schüchtern-neugieriger Mann vor ihm steht. Korbes horcht auf, als sich sein Gegenüber nicht nur als profunder Kenner seiner Werke, sondern als ´literarischer Kriminalist´ zu erkennen gibt. Mit buchhalterischer Akribie beweist er ihm, dass die Morde in Korbes Romanen keineswegs erfunden sind.
Friedrich Dürrenmatts Kriminalgeschichten gelten als ´Requiem auf den Kriminalroman´, indem sie die spezifisch ´detektivischen´ Fähigkeiten der rationalen Vernunft durch die Zufälligkeit des Geschehens ad absurdum führen. Durch die Einführung des Zufalls als maßgebliche Instanz wird die klassische Detektivfigur der Kriminalliteratur, die das Idealbild des rational-autonomen Menschen verkörpert, mit der Fragwürdigkeit der menschlichen Existenz konfrontiert.
Ein schüchtern-neugieriger Spießbürger ist als selbst ernannter Detektiv auf der Spur des weltberühmten Kriminalschriftstellers Korbes. Endlich stellt er den Nobelpreisträger in einem Luxushotel. Korbes horcht auf, als sein Gegenüber sich nicht nur als profunder Kenner seiner Werke, sondern als ´literarischer Kriminalist´ zu erkennen gibt. Mit buchhalterischer Akribie beweist der Besucher, dass die Morde in Korbes´ Romanen keineswegs erfunden seien, sondern der Autor sie jedesmal selbst begangen habe, als Anregung für seine Phantasie. Der Nachweis ist für den Detektiv natürlich tödlich. Er gibt dem weltberühmten Autor lediglich Anlass zu einem neuen Mord – übrigens auch zu einem neuen Werk, diesmal einem Hörspiel.
Friedrich Dürrenmatt (1921-1990), Sohn eines protestantischen Pfarrers, studierte in Bern und Zürich Literatur, Philosophie und Naturwissenschaft. Den Wunsch, Zeichner und Maler zu werden, gab er zugunsten des Schreibens auf. Er arbeitete zunächst als Theaterkritiker, Kriminalautor, verfasste Sketche für das Kabarett und hatte dann erste größere Erfolge mit Theaterstücken und Hörspielen, die ihm zahlreiche Preise einbrachten.
hoerspielTIPPs.net:«Diese Inszenierung kommt mit sehr wenig aus. Kaum Sprecher, kaum Musik, kaum Geräusche - alles wirkt etwas spärlich. Trotzdem hat es die Story in sich. Nicht umsonst ist diese Vorlage mehrfach von diversen Sendern als Hörspiel verwurstelt worden.
Die beiden Sprecher der Hauptrollen lösen ihre Aufgabe genial und so kann der Dialog trotz der Effektarmut doch den Hörer recht fesseln.
Sicherlich nichts für Actionfans, aber für ein gepflegtes Krimistündchen zwischendurch, allemal eine Empfehlung wert.»
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 07.03.1957
Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 10.01.2024
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