My private show. Ein Kriegstagebuch
ein Hörspiel von krok, petschinka, ORF 2013
Vor genau zehn Jahren, am 20. März 2003, begann mit der Bombardierung ausgewählter Ziele in Bagdad der Krieg gegen den Irak. Zwei Tage davor hatte George W. Bush Saddam Hussein ein Ultimatum gestellt, demzufolge er und seine Söhne binnen 48 Stunden den Irak zu verlassen hätten. Saddam Hussein weigerte sich. Der Rest der Geschichte ist bekannt. Noch im Vorfeld des alliierten Angriffes auf den Irak erteilte die Featureredaktion des ORF-Hörfunks dem Theater- und Hörspielautor Eberhard Petschinka den Auftrag, ein Kriegstagebuch zu verfassen. Nahezu täglich erhielten wir daraufhin elektronische Post von Eberhard Petschinka: Konkrete, durch Fernsehmitschnitte gestützte Beobachtungen, Reflexionen und poetisch gebrochene Zusammenfassungen der Ereignisse. Nach und nach fügten sich die Einzelteile zu einer Geschichte, bis am Ende schließlich eine Kunstfigur geschaffen war: Ein gewaltsüchtiger Fernsehkonsument, der den Krieg allein für sich und seine Obsessionen zu nutzen sucht. Enttäuschungen blieben da freilich nicht aus. Vor allem dann, wenn die Fernsehbilder nicht einlösten, was ein "ordentlicher" Krieg zu sein verspricht: nämlich brutal, grausam und blutrünstig. Eberhard Petschinka griff mit seiner zwischen Hörspiel und Feature angesiedelten "private show" in eine Debatte ein, die schon während des Krieges, vor allem aber danach, mit aller Heftigkeit geführt wurde: Die Debatte nämlich, wie sehr Medien, die aus Rücksicht auf die Gefühle der TV-Konsumenten das Grauen und die grauenhaften Bilder ausblenden, den Krieg "schönen" und sich damit auf die Seite des Aggressors stellen.
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