Von Anfang 1897 bis zum Spätsommer des Jahres 1900 lebte Tokutomi in dem Seebad Zushi, etwa 50 km südwestlich von Tokio. Hier, mit einem prachtvollen Weitblick über die Sagami-Bucht und das Bergland von Hakone mit dem dominierenden Gipfel des Fuji, sollte sich die mit einem starken malerischen Impetus ausgestattete Naturbegeisterung des jungen Autors besonders entfalten: Während des Jahres 1898 hielt er Tag für Tag fest, welche Veränderungen er in dem vor ihm liegenden Landschaftspanorama beobachtete, im Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, von Wetter, Luft und Licht und dem ständigen Wandel der belebten Natur. In ihrer außergewöhnlich intensiven Bildsprache haben die aus unmittelbarem Erleben und Beobachten gewonnenen Skizzen Tokutomis einen hochlyrischen Charakter und reihen sich ein in die Tradition der haibun, der Prosatexte im Geiste des Haiku.
Tokutomi Rokas (1868-1927) poetische Skizzensammlung "Natur und Menschenleben" ist ein Klassiker der modernen japanischen Literatur. Seit ihrem ersten Erscheinen im Jahr 1900 ist sie mit ihren präzisen und zugleich beseelten Naturbeschreibungen so einzigartig wie zeitlos.
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