Was wäre das Leben ohne Radio? Um einiges ärmer, glaubt man den Meinungsumfragen. David Lescot bringt in seinem Hörspiel verschiedenste Menschen zusammen, die das Radio anregt, aufregt, bewegt, beruhigt, gleichgültig lässt... Da sind Simon und Geneviève, sie erwarten einen Arbeitskollegen und dessen Frau zum sonntäglichen Mittagessen. Das Wetter ist schön, also könnte Simon für das Essen auf der Terrasse die neuen Gartenstühle zusammenbauen. Geneviève will aber lieber noch mal die Wettervorhersage hören, sicher ist sicher, bloß wird im Radio ständig nur über diesen Ein-Mann-Segel-Wettbewerb berichtet, und das wiederum lenkt Simon von seiner Herkules-Aufgabe ab. Lescot hat seine Figuren der Realität abgeschaut, er ist ein Meister der Situationskomik und dazu gehört auch ein ironischer Blick auf die Hauptfigur: das Radio.
hoerspielTIPPs.net:«Eine Geschichte, die nur um ihretwillen erzählt wird. Hier ist der Weg das Ziel, auf große Erkenntnisse oder die Erfüllung einer Prämisse am Ende, braucht der Hörer hier nicht zu warten. Trotzdem wird man von dem Ganzen recht nett unterhalten, zugleich aber auch etwas ratlos in der Frage zurückgelassen, was man nun mit dieser Geschichte anfangen soll.
Von den Sprechern bekommt man indes Ordentliches geboten. Insbesondere Gerd Wameling überzeugt als überforderter Gartenstuhlaufbauer. Aber auch ansonsten hört man hier bis in die kleinsten Nebenrollen gute Sprecher mit entsprechend guten Leistunge.
Auch die Soundkulisse geht in Ordnung, wenngleich sich der Aufwand hier in Grenzen hält. Dort, wo Kulisse gebraucht wird, um die Geschichte lebendig zu machen, ist diese auch hörbar und wirkt auch realistisch.
Ein nettes Hörspiel, das sich, aufgrund des etwas unbefriedigenden Inhalts, nicht als wirkliche Empfehlung aufdrängt.»
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