Minus 27 Grad, es schneit wie verrückt, aber Billys Eltern lassen ihren kleinen Sohn allein im Auto zurück, um im Fastfood-Restaurant zu frühstücken. Billy und Alice besuchen denselben Kindergarten, schon länger hält Alices Mutter den kleinen Billy für vernachlässigt, heute wird sie sich den Vater endlich vorknöpfen. Sie ist nicht die Einzige. Eine Verwaltungsangestellte hat vor Monaten eine Pinnwand bestellt, und zwar bei Billys Vater. Voller Zorn ruft sie ihn an, nicht nur, dass sie immer noch keine Pinnwand erhalten hat, überall herrsche nur noch Missmanagement und Leistungsmissbrauch. Aber auch Billys Vater fühlt sich ungerecht behandelt... Drei Menschen, einsam, trotz Überforderung bemüht, im Alltagsstress den Überblick zu behalten, und doch: Statt sich gegen den zunehmenden Zerfall der Gesellschaft zu solidarisieren, richten sie ihre Wut und Verzweiflung in Worten gegeneinander. Wenn sie dann handeln, hat es fatale Folgen.
Fabien Cloutier schloss 2001 ein Schauspielstudium am Conservatoire d´art dramatique de Québec ab, seitdem Schauspieler, Humorist, Theater- und Radioautor (regelmäßige Chronik bei Radio Canada über Sprichwörter). Für "Billy" (UA 2012 in Montréal) erhielt Cloutier 2011 den Prix Gratien-Gélinas, war für den Prix du Gouverneur Géneral nominiert und wurde 2012 beim Stückewettbewerb "Neue Dramatik aus Kanada" der kanadischen Botschaft ausgewählt.
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