Zur Zeit des Mauerbaues 1961 und bei der Kuba-Krise im Oktober 1962 hat das Agieren von John F. Kennedy und Nikita S. Chruschtschow den Weltfrieden und das Fortexistieren der Menschheit gerettet. Aber auch das Verbot von überirdischen Kernwaffenversuchen im Juli 1963 bewahrte die Menschheit vor dem Abgrund. Wären die in unverminderter Weise weitergegangen, hätten radioaktive Niederschläge die Erde gänzlich verstrahlt.
Keine drei Jahre standen sich der Mittvierziger-Highschool-Ökonom aus einer Millionärs-Dynastie und der 23 Jahre ältere Maschinen-Schlosser, dessen erste Ehefrau in einer Hungersnot starb, als Regenten befeindeter Großmächte gegenüber und haben doch in der Art und Weise, wie sie ihrer Mission ein ganz individuelles, menschliches und letztlich unmilitärisches Gepräge gaben, Weltgeschichte geschrieben und sie von ihrer martialischen Mechanik befreit. Während J. F. Kennedy (*29.5.1917) nach dem tödliche Attentat von Dallas am 22.11.1963 mit unzähligen Dokumentationen und Filmen zumindest ein ideelles, prominentes Weiterleben beschieden war, suchte man N. S. Chruschtschow (*17.4.1894) nach dessen Absetzung im Oktober 1964 und auch nach seinem Tod am 11.9.1971 von sowjetischer Seite aus der Erinnerung zu tilgen.
Und während die beiden sich nur zwei Mal für wenigen Stunden wirklich persönlich begegnet sind - 1959 bei Chruschtschows USA-Besuch und im Juni 1961 in Wien, schenkt ihnen der Historiker und Autor dieses Gedankenund Dokumentarspiels, Karl Drechsler, im von ihm beschworenen Politiker- Himmel die Gelegenheit für ein tiefergehendes Resümee. Kein leichtes Gespräch - und doch einfacher als damals, denn im Jenseits braucht es keine Dolmetscher.
Karl Drechsler, am 17.10.1932 in Annaberg (Erzgebirge) als Nachfahre in 13. Generation des Rechenmeisters Adam Ries geboren, Abitur an der Anton- Günter-Oberschule, studierte 1952-56 an der Martin-Luther-Universität Halle Theologie und Geschichte, danach wissenschaftlicher Assistent am Institut für Geschichte zunächst in Halle, ab 1965 in Berlin, promovierte zu den Beziehungen zwischen Deutschland, China und Japan 1933-39, Abteilungsleiter, in den 1980er-Jahren bis 1991 Direktor des Institutes für Allgemeine Geschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR.
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