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Mutter Hamburg

ein Hörspiel von Adolf Schröder, DLR 2008


""Ich heiße Manja Altmann. Ich kam aus Polen. Ich war 5 Jahre alt." Am Abend, wenn die Stille den Fluss erobert und die Nacht ihre Tücher um die Häuser schlägt, sind die Stimmen der toten Kinder wieder da. Sie fragen nach unseren Wegen durch die Einsamkeit dieser Stadt.

Sie wissen nicht, wie wir leben. Sie kamen nach Neuengamme aus Frankreich, aus Holland, aus Italien, aus Polen. Was ihnen geschah, bevor man sie in einem Heizungskeller umbrachte, wissen die Täter.

Das Hörspiel erinnert mit poetischer Kraft an die Kinder vom Bullenhuser Damm."


Adolf Schröder (1938-2008) lebte in Hamburg. Er studierte Geschichte und Germanistik, schrieb Prosa und zahlreiche Hörspiele. Deutschlandradio produzierte, u. v. a.: "Elsa Roth. Ein Bericht" (2003), "Nebelflecken" (2006) und nun sein letztes Hörspiel "Mutter Hamburg". Adolf Schröder starb am 8. Mai 2008.

hoerspielTIPPs.net:
«Ein in jeder Hinsicht trauriges Hörspiel. Denn nicht nur der bedrückende Inhalt ist tragisch, auch ist es das letzte Hörspiel sowohl von Autor Adolf Schröder als auch von Regisseur Heinz von Cramer, der in der Nacht vor der Ursendung dieser Produktion verstarb.

Mit "Mutter Hamburg" setzten sie den Kindern vom Bullenhuser Damm ein akustisches Denkmal - und das ist hier recht wörtlich zu nehmen. Denn hier steht tatsächlich die Erinnerung an dieses extrem grausame Ereignis im Fokus. Die Geschichte wird erzählt, allerdings umwoben von einer Episode im Hier und Jetzt, das die Kinder vom Bullenhuser Damm stets begleiten. Jedesmal zuckt man zusammen, wenn eines der Kinder sich vorstellt - allein das genügt, um das Grauen der Tat zu vermitteln. Dieses immer wiederkehrende Wachrütteln, die Erinnerung an die einzelnen Schicksale, erzielt einen weitaus größeren Effekt, als die Darstellungen zur Tat selbst. So ist dieses Hörstück tatsächlich mehr ein Mahnmal, als eine Erzählung.

Heinz von Cramer lässt diesen Text Schröders sehr eindrucksvoll sprechen. Insbesondere die Kinderstimmen sorgen in ihrer Unbedarftheit für große Authentizität und lassen das Stück erst richtig wirken. Bei den Erwachsenen setzt man auf bewährte Stimmen, deren Aufgabe es ist, die Geschichte jeweils aus der eigenen Sicht der Figuren zu erzählen. Die Leistungen sind gut, wirken aber lange nicht so bedrückend, wie die Texte der Kinder.

Ein Hörspiel, dass einen ungewöhnlichen Weg geht und vielleicht formal dem einen oder anderen zunächst zu gekünstelt wirkt. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt eine bewegende Produktion zu Ohren, die den Hörer kaum kalt lassen wird.»

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