Der von 1207 bis 1273 lebende persische Gelehrte, Dichter und sufische Mystiker Dschelal ed-Din Rumi gilt als eine der größten poetischen Stimmen des Orients und wird in allen arabisch-sprechenden Ländern mit ähnlicher Bewunderung verehrt wie Dante oder Homer im Abendland. Zentrales Thema seiner Dichtungen ist eine unauflöslich verschmolzene Gottes-, Menschen- und Weltenliebe. Sein literarisches Werk umfasst Lyrik wie Prosa. Die lange währende Ignoranz im deutschsprachigen Raum gegenüber Rumi ist dem Umstand geschuldet, dass die Übersetzungen seiner Texte vor allem aus dem 19. Jahrhundert stammen. Mit der durch den amerikanischen Dichter Coleman Barks und dem Orientalisten John Moyne im späten 20. Jahrhundert entstandenen neuen Übertragung, die in den USA bereits zum Bestseller geworden ist, bekommen die Verse endlich eine zeitgemäße Sprache. Eine Auswahl dieser Texte in der deutschen Übertragung von Peter Kobbe nimmt nun Ronald Steckel zum Anlass für sein Stück "Nur für Liebende". In Anrufungen, Aufforderungen, Unterhaltungen und Selbstbefragungen erzählen die Verse von den unzähligen Erscheinungsformen der Liebe, die Gott, Mensch und Welt verbinden. Klangräume und unterschiedliche Stimmen werden im Stück genutzt, um die Metaphorik und Musikalität des geistigen Kosmos von Rumi zum Ausdruck zu bringen und dabei die sinnliche und die seelische Wirkung des poetischen Wortes herauszustellen.
Ursendung: 26.12.2012
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