""Es ist früher Morgen. Ein alter Mann sitzt am Meer und wartet darauf, daß die Sonne aufgeht. Er erinnert sich. Vor vielen Jahren hat er eine Frau umgebracht. Er erinnert sich. Er erzählt nicht, er redet vor sich hin. Er hat keinen Zuhörer. Er spricht nur die Wörter nach, die er in seinem Inneren hört. Manchmal ist er erstaunt über das, was er gerade gesagt hat. Manches amüsiert ihn. Manches macht ihn traurig. Er nimmt nicht alles ernst. Manches fällt ihm nicht mehr ein. Die Frau hieß Gloria. Er erinnert sich" (Norbert Jochum). Wie die Kriminalhörspiele von Jim Thompson, James McCain und John O´Hara greift auch diese Produktion aus der Reihe "Radio noir" auf Romanstoffe von amerikanischen Autoren der 30er und 40er Jahre zurück. Sie ist nach "Schatten der Vergangenheit" das zweite Hörspiel des Autors, das der NDR ursendet. Insgesamt umfaßt die Reihe mehr als zwölf Hörspiele."
Horace McCoy, geboren 1897, war nach dem Ersten Weltkrieg zunächst Sportjournalist und gründete dann eine Theatergruppe. Lebte seit Anfang der 30er Jahre von Drehbucharbeiten in Hollywood. Heute gilt McCoy als einer der wichtigsten Vertreter der sogenannten "hard-boiled"-Schule, die schonungslos gesellschaftliche Zustände in einem verkommenen Amerika der Depressionszeit spiegelte. Horace McCoy starb 1955.
📚 andere Folgen von
Radio Noir
Vorstellung im OhrCast
Ursendung: 08.04.1995
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