Odysseus 7 ist die Fortsetzung der Raumfahrt mit poetischen Mitteln. Denn nur die Kosmo- und Astronauten haben die Welt so gesehen, wie sie nicht ist. Deshalb sind sie das letzte Refugium der Poesie. Auf der Erde schreibt man das Jahr 1996. Seit Jahren schon schwebt die Raumstation Odysseus 7 ereignislos durch den Weltraum. Ihr zu Ehren wird auf der Erde eine Show veranstaltet, die noch einmal die Geschichte der Raumfahrt Revue passieren lässt. Aber während das Piepsen des Sputniks, das Bellen des ersten Weltraumhundes Laika, Gagarins Botschaft an Chruschtschow, Armstrongs "The eagle has landed? durch den Raum tönen, rezitieren Sänger den ältesten aller Gesänge und erzählen davon, wie alles entstand. "Mission time 10 hoch minus 43 Sekunden nach dem Big Bang. Was seitdem geschah.? Die Radio Space Opera Odysseus 7 spielt halb in der homerischen Antike und halb in der Zukunft, halb in der Astronomie und halb in der Dichtkunst. Und so wie Telemach einstmals an Königshöfen von den odysseischen Taten erzählte, wird zwischen den homerischen Nachrichten aus dem Weltraum, wo der Held Monster schlachtet und Göttinnen verführt, die Geschichte des Weltraums als akustisches Road-Movie vorgetragen. Weit weg die Dichtung, um uns die Technik und die Musik, über uns der Himmel voller Frequenzen.
Andreas Ammer, geb. 1960, Autor. FM Einheit, geb. 1958, Musiker. Ulrike Haage, Komponistin. Gemeinsame Hörspiele, u. v. a. Apocalypse Live (BR/Marstall 1994, Hörspielpreis der Kriegsblinden, Prix Italia).
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