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Offene Figuren - Essay zu den Hörspielen von Alfred Andersch

ein Feature von Dirk Heißerer, BR 1994


⏰ 60 Min.

🎬 Regie: Dirk Heißerer

🎤 Mit: Gert Heidenreich, Kornelia Boje, Dirk Heißerer

Wie sein Werk insgesamt sind auch die Hörspiele für den Schriftsteller Alfred Andersch (1914-1980) um die neuere deutsche Geschichte zentriert. Die Hörspiele gehen oft einher mit den Romanen und Erzählungen und sind weitgehend von den Motiven Flucht und Freiheit bestimmt. Ausführlich wird das Hörspiel "Aktion ohne Fahnen" (1958) - eine Adaption des Romans "Sansibar oder der letzte Grund" (1957) - als Beispiel für Anderschs thematisches und formales Vorgehen erläutert. Auffällig sind hier wie anderswo in seinem Werk sogenannte "offene Figuren", die sowohl als Personen einer "Modellsituation" dienen, als auch die Möglichkeiten einer Änderung ihres jeweiligen Handelns reflektieren. Die innige Verschränkung von Leben und Werk bei Andersch zeigt sich besonders an seinem ersten Hörspiel "Biologie und Tennis" (1950). Die Schwierigkeiten um das De-Gaulle-Hörspiel "Die Nacht der Giraffe" (1958) leiteten erst Anderschs Abschied vom Kulturbetrieb und sodann von Deutschland ein.


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