Dakar, nahezu 3-Millionen-Metropole, am westlichsten Punkt von Afrika gelegen. Baugerippe, Wellblechhütten, fliegende Händler, überall der hunderttausendmalige Versuch, zu überleben, den Kopf über Wasser zu halten. Überall auch die Taxis, die hupend und stinkend die Straßen bevölkern wie Hornissenschwärme.
Wie Königinnen erscheinen den Reisenden dazwischen die "Taxi-Sisters" in ihren farbenprächtigen, afrikanischen Roben und tadellosen Fahrzeugen. Eine weibliche Kooperative im ansonsten von muslimischen Bruderschaften beherrschten Transportgewerbe, einzigartig in Dakar und einzigartig in ganz Afrika.
Die "Taxi-Sisters" sind Expertinnen des Übergangs, sie bewegen sich auf dem schmalen Grat zwischen Tradition und Moderne. Eben noch in Abhängigkeit als Erst-Zweit-Drittfrau in einem polygamen Verhältnis und jetzt auf dem Weg zur freien Taxiunternehmerin. Von ihnen lässt sich die Reisende aus dem fernen Europa mitnehmen auf eine – auch akustische – Odyssee durch die Widersprüchlichkeiten der Stadt und ihrer eigenen Existenz.
Mona Winter, Schriftstellerin und Regisseurin, lebt in München und Berlin. Hat neben Erzählungen und Essays zahlreiche Theaterstücke, Hörspiele und Features geschrieben und zum Teil auch inszeniert. Sie erhielt den Drehbuchförderpreis vom Bundesminister des Innern und den Münchner Preis für Literatur.
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