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Peter Voss, der Millionendieb

Kriminalhörspiel - ein Hörspiel von Ewald G. Seeliger, BR 1960


⏰ 264 Min.

🎬 Regie: Heinz-Günter Stamm

🛠 Bearbeitung: Hartmann Goertz

🎼 Musik: Raimund Rosenberger

🎤 Mit: Peter Voss: Arno Assmann
Polly Voss: Ingrid Pan
Detektiv Bobby Dodd: Günter Pfitzmann
Mr. Stokes: Herbert Kroll
Taxichauffeur: Gustl Datz
Pit: Gernot Duda
Friseur: Gustl Weishappel
Dick Patton: Hans Nielsen
Jongleur Frank Merrill: Ulrich Beiger
Kapitän Grasemann: Josef Sieber
Sam Fletcher: Hans Dieter Zeidler
Michel Mohr -Bootsmann: Klaus Havenstein
Gefängniswärter: Michl Lang
Herr Friedrich -Lehrer: Hans Baur
Notar Schwertfeger: Rolf Castell
Apotheker Bromius: Fritz Straßner
Emil Popel: Wolfried Lier
William Smith -Mithäftling: Willi Krüger
Gefängnisdirektor: Anton Reimer
Gefängnisdirektor: Rudolf Rhomberg
Prof. Bichot -Psychologe: Werner Hessenland
Kellner: Sidon Sindelar-Brecht
Assessor Adelzahn: Leo Siedle
1. Polizist: Franz Fröhlich
2. Polizist: Hans Stadtmüller
Kanzlist Kunzel: Heini Göbel
Portier: Hans Pössenbacher
Gefängnisdirektor: Walter Holten
ital. Polizeileutnant: Ernst Stankovski
Hotelier: Wolfgang Eichberger
Kommissar: Adolf Ziegler
italienischer Polizist: Paul Bös
ital. Kellner: Armando Semaforo
Kommandant Strafgefangenenlager: Franz Schafheitlin
Sekretärin: Franziska Bronnen
Liftboy: Michael von Block
Wärter: Jochen Hauer
Li: Dunja Movar
Rechtsanwalt: Horst Tappert
Staatsanwalt: Wolfried Lier
Kommissar Umberto: Günter Gräwert
1. Matrose: Panos Papadopulos
2. Matrose: Dietrich Thoms
Kapitän Flintwell: Konrad Georg
Richter: Rudolf Rhomberg

Vierteilige Fassung:

1. Peter Voss macht sich auf den Weg
Von dem umfangreichen Werk des Romanciers, Dramatikers und Satirikers E. G. Seeliger (1877-1959) ist sein 1913 erstmals erschienener und mehrfach verfilmter Bestseller "Peter Voss, der Millionendieb" am bekanntesten geblieben. Mr. Stockes, Bankier in St. Louis, hat sich verspekuliert. Und zwar um zwei Millionen Dollar. Die er sich extra geliehen hatte, um Kupfer Aktien zu erwerben. Anstatt zu steigen, sind sie gefallen. Ins Bodenlose. Mr. Stockes ist am Ende. Ein Jahr zuvor war auch Peter Voss, sein erster Kassierer, am Ende. Damals hielt Mr. Stockes den unglücklich Verliebten auf der Mississippi Brücke vom Springen ab und bot ihm eine Stellung in seiner Bank an. Inzwischen ist Peter Voss mit der Ursache seiner Verzweiflung, der zauberhaften Polly, glücklich verheiratet. Und seinem Chef so dankbar, daß er ihm einen abenteuerlichen Vorschlag macht: Mr. Stockes soll ihn beschuldigen, sich mit den zwei Millionen Dollar aus dem Staub gemacht zu haben. Peter, der die Bücher schon entsprechend frisiert hat, will solange untertauchen, bis die Kupfer-Aktien wieder steigen ... Mr. Stockes läßt sich überreden und verspricht, Polly einzuweihen. Was aber nicht gelingt. Denn kaum daß Peters Flucht bekannt geworden ist, verfolgt ihn nicht nur die Polizei, sondern auch der berühmt-berüchtigte Privatdetektiv Bobby Dodd. Und der weicht der schönen Polly nicht von der Seite ...

2. Peter Voss im Gefängnis
Dank seiner raffinierten Verwandlungskünste und der Hilfe eines alten Freundes hat es der steckbrieflich gesuchte Peter Voss geschafft, per Schiff bis in die Nähe der englischen Küste zu fliehen, ehe ihm der Privatdetektiv Dodd auf die Spur kommt. Nur ein kühner Sprung ins Meer rettet ihn davor, in Plymouth verhaftet zu werden. Dafür landet er im Gefängnis von St. Malo - zusammen mit der Besatzung des englischen Schmugglerbootes, das ihn aufgefischt hat. Aber auch dort ist Peter vor Dodd nicht sicher und sieht sich gezwungen auszubrechen. Außerdem will er unbedingt Polly wiedersehen, die ihm eine Nachricht zugespielt hat und in Hamburg auf ihn wartet. Allerdings in Gesellschaft von Bobby Dodd. Peter gelingt es zwar, nicht in die ihm gestellte Falle zu rennen, aber es gelingt ihm nicht, seine tief besorgte Frau zu überzeugen, daß er kein Millionendieb und auch nicht plötzlich verrückt geworden ist. Und sie kann ihn nicht überzeugen, daß er gar keinen Grund hat, auf den sie heftig umwerbenden Dodd eifersüchtig zu sein. Erst als Polly in Rothenburg von Peters Onkel, einem Oberlandesgerichtsrat, seine wahren Motive erfahrt, will sie ihn nicht mehr in eine Nervenheilanstalt bringen. Ruhe braucht der gehetzte Peter trotzdem. Also tauscht er mit dem Urkundenfälscher Emil Popel Kleidung und Papiere, was ihm einen nervenschonenden Aufenthalt im Rothenburger Gefängnis garantieren soll . ..

3. Peter Voss nimmt Abschied
Privatdetektiv Bobby Dodd triumphiert, als er hört, daß Peter Voss, der von ihm gejagte Millionendieb, in New York verhaftet worden ist. Als er dann feststellen muß, daß bloß ein gewisser Emil Popel, der angeblich derzeit in Rothenburg einsitzt, gefaßt worden ist, wird ihm klar, daß Peter Voss Popels Stelle eingenommen hat. Aber der Gefängnisdirektor glaubt dem arroganten Privatdetektiv nicht. Er mag den Häftling. Und verhilft ihm zu dem gewünschten Besuch von Oberlandesgerichtsrat Pätsch. Der fallt vor Schreck in Ohnmacht, als er in dem Gefangenen seinen Neffen erkennt. Peter nutzt die Gunst der Stunde, entkommt in den Kleidern seines Onkels und verdingt sich als Hausdiener in einem Frankfurter Hotel. Dort besucht ihn seine geliebte Polly. Natürlich ist auch Bobby Dodd, der in der Haushälterin von Peters Onkel einen eifrigen Spitzel gefunden hat, mit von der Partie. Es gelingt ihm, Peter nachts aus Polly s Armen zu reißen und ihm Handschellen anzulegen. Aber die funktionieren merkwürdigerweise nicht. Peter und Polly reißen zusammen nach Venedig aus. Erst dort kann Dodd ihn verhaften lassen. Nur hält die venezianische Polizei Peter Voss für einen gefährlichen Revolutionär und schickt ihn nach Sardinien. Der Kommandant des Straflagers hat jedoch drei Schwächen: Schöne Frauen (wie Polly zum Beispiel), revolutionäre Ideen und - Bestechungsgelder . ..

4. Peter Voss läßt sich verhaften
Sechs lange Wochen hat Privatdetektiv Bobby Dodd anstatt des von ihm verfolgten Peter Voss in dem sardinischen Straflager zubringen müssen, ehe die 10.000-Dollar-Kaution eintraf. Um so erbitterter heftet er sich an die Fersen des Millionendiebes, der sich derzeit in Tokio aufhalten soll. Dodds Vertrauen in die charmante Polly Voss ist inzwischen schwer erschüttert. Reist sie wirklich immer nur mit, um rauszukriegen, wo ihr Mann das Geld versteckt hat, wie sie behauptet? Die Antwort erhält Dodd, als sie ihn auf einem nach Valparaiso fahrenden Schiff in ihre Kabine einlädt, obwohl auch Peter an Bord sein soll. Endlich hat Dodd sein Ziel, bei Polly die Stelle ihres Gatten einzunehmen, erreicht. Bloß ganz anders, als er gedacht hat: Der Kapitän hält ihn für Peter Voss und nimmt ihn fest, während der Millionendieb danebensteht und sich als Bobby Dodd ausgibt! Aber die Rolle des Privatdetektivs ist die letzte, in die Peter Voss geschlüpft ist. Bei seiner Rückkehr nach St. Louis wird er verhaftet und vor Gericht gestellt. Wem sollen die Geschworenen glauben? Dem Verteidiger, der den Angeklagten als ehrenwerten Mann darstellt, oder dem Staatsanwalt, der in ihm einen abgebrühten Betrüger sieht und 20 Jahre Gefängnis fordert? Sicher ist nur, daß die Kupfer-Aktien seit kurzem rasant gestiegen sind ...


hoerspielTIPPs.net:
«Dieses Hörspiel ist ein perfektes Beispiel dafür, dass neben Temple, Cox und Odell noch einige herrliche Perlen in den Archiven der Sender schlummern, deren Befreiung lohnt. Hier hat sich der DAV wieder ein Lob verdient, dass er diese Produktion in die Regale bringt.
Denn Peter Voss bringt nicht nur im Fernsehen einen hohen Unterhaltungswert mit sich, auch in dieser Radiofassung geht es trotz recht langer Spielzeit sehr kurzweilig zu.
Natürlich kann man das Tempo der Handlung nicht mehr mit heutigen Hörgewohn- und -gepfogenheiten vergleichen, dennoch ist die Geschichte recht rasant erzählt und bietet eine Vielzahl kleiner, aber feiner Episoden innerhalb der Rahmenhandlung.

Bei den Sprechern fällt sofort der Name Pfitzmann ins Auge, der hier den Detektiv Dodd und damit den Gegenspieler des Protagonisten Voss gibt. Dennoch ist seine Performance einem Arno Assmann keinesfalls überlegen. Die erstklassige Besetzung des nicht gerade klein geratenen Sprecherfeldes ist ohnehin ein wahrer Ohrenschmaus.

Das kann man von der Musik nicht so ganz behaupten. Zum Einsatz kommt hier neben der sehr passenden Untermalung auch immer mal wieder eingestreute Schlager, die dem Hörspiel einen Hauch von Revue geben.
An deren Qualität lässt sich zumindest festmachen, dass früher auch nicht immer alles besser war. Sowohl die Musik, als auch die Texte ließen bei mir doch des Öfteren ein paar Schauer über den Rücken rieseln.
Trashiger Höhepunkt ist das unglaubliche Lied vom "Bimbo" der "in Afrika seine Lieder singt" mit passendem Kriegsgeheul-Background-Chor. Aber, so übel die Musik auch ist, einen gewissen Unterhaltungswert kann man ihr dann doch nicht absprechen, zumal sie den Zeitgeist der Epoche sehr gut transportiert.

Ein kleines, feines Schätzchen, das der DAV da aus den BR-Archiven gerissen hat. Freunde des klassischen Radiohörspiels werden an dieser Produktion viel Spaß haben.»

🔥 Radio:Tipp der Hörspiel-Freunde

Vorstellung im OhrCast

Ursendung: 06.10.1960

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 21.07.2022

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