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Der Tee der drei alten Damen

Kriminalhörspiel - ein Hörspiel von Friedrich Glauser, DRS 1964


Friedrich Glauser gilt als der Vater und Geburtshelfer des Kriminalromans mit Schweizer Prägung. Sein erstes Werk ist eine wilde Kolportage, die um 1930 im gar nicht so diplomatischen Genf spielt. Die unkonventionelle, vielstimmige Milieustudie gilt als Vorstufe der berühmten Wachtmeister-Studer-Romane.

In den Strassen von Genf wird der vergiftete Sekretär eines englischen Diplomaten aufgefunden. Schon bald stellt sich heraus: der Mann hatte wichtige Staatspapiere bei sich, und diese sind verschwunden. Als der Vergiftete kurz darauf unter ominösen Umständen im Spital verstirbt, sind die in der Rhonestadt tätigen Agenten plötzlich hellwach. Amerikaner, Engländer, Russen, Inder – alle sind bestrebt, an Informationen zu gelangen. Und mittendrin die überforderte Genfer Polizei...

Wer hat hier seine Finger im Spiel? Da ist zum einen der morphiumsüchtige Professor Dominicé, ein Fachmann für Gifte, der zufällig am Tatort war. Da ist zum anderen seine Haushälterin Madame Pochon, Medium und Zimmervermieterin, die bereits den zweiten ihrer Untermieter mit Wahnvorstellungen ins Spital einweisen lassen musste. Die Lage spitzt sich zu, als ein weiteres Opfer einer Vergiftung erliegt: der Apotheker Eltester, ein Hersteller von Hexensalben ...

Friedrich Glauser (1896–1938) versuchte sich bei seinem Debut, das zwischen 1931 und 1934 unter anderem in der psychiatrischen Anstalt Münsingen entstand, an einem eigenwilligen Agentenkrimi. Es ist ein buntes Setting: Maharadschas, Kommunisten, Drögeler, Satanisten und ein Trüppchen von teetrinkenden alten Damen bevölkern die undurchsichtige, aber gerade dadurch besonders reizvolle Geschichte.

Die Radio-Adaption von 1964 gehört zu den Perlen im Hörspiel-Archiv von SRF.



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