2040 auf der ´Queen Mary 3´, dem größten Luxuskreuzfahrtschiff aller Zeiten. Andreas Ott (69) und seine Frau Anja (65) wollten eigentlich immer Kinder haben - aber auch einen erfüllenden Beruf. Dieser nimmt sie so sehr in Anspruch, dass sie den richtigen Zeitpunkt verpassen - verpasst haben. Immerhin, seit sieben Jahren haben sie eine Tochter und seit vier Jahren einen Schwiegersohn gemietet, ganz einfach über eine Agentur. Jetzt, auf der Kreuzfahrt durch die Antarktis, haben sie jedoch etwas ganz Besonderes vor. Bei dieser feierlichen Gelegenheit wollen sie endlich aus Miete Verwandtschaft machen, eine echte Familie. Beziehung statt Bezahlung, ein Erzbischof ist mit an Bord. Als Hely und Henry, die zeitweiligen Leihkinder, von diesem Angebot erfahren, ist es mit dem gut bezahlten Familienglück allerdings vorbei. Andreas allerdings hofft, die Karten noch einmal neu mischen zu können und macht eine Zeitreise weit weg, zu seinem dreißigjährigen Ich ...
Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, lebt in Berlin. Nach mehreren Theaterstücken mit "Hellas Sonntag" (MDR 2002) fürs Hörspiel entdeckt. Weitere Hörspiele: "Zett" (WDR 2004), "Queen Mary III" (MDR 2007), "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Tom Felskis erster Fall" (WDR 2008), "Australien, ich komme" (DLR Kultur 2010, als Buch: Little Tiger 2012)), und die "ARD Radio Tatorte""Schlusslicht" (MDR 2009), "Engelsstaub" (MDR 2010) und "Fischers Fall" (MDR 2011). Für "Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle" (MDR 2009) wurde er mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden", dem "Deutschen Hörspielpreis der ARD 2010" und dem "ARD Online Award" ausgezeichnet.
hoerspielTIPPs.net:«Thilo Reffert entwickelt hier den Gedanken weiter, wie die Zukunft einer weitestgehend kinderlosen Dienstleistungsgesellschaft wohl aussehen mag. Der Gedanke ist zunächst ein wenig seltsam, aber doch recht konsequent. Kinder werden angemietet.
So machen es auch die Protagonisten dieses Stücks - und sie wollen noch einen Schritt weiter: eine Adoption steht an - doch das verläuft nicht so reibungslos, wie man es sich vorstellt.
Diese erstklassige Idee - hat Thilo Reffert unter dem etwas irreführenden Titel ´Queen Mary 3´ in ein Hörspiel gegossen. Leider verwässert sich das Spiel der Figuren mit zunehmender Spieldauer ein wenig und so bleibt letztlich das Gefühl, dass man aus der Geschichte einfach zu wenig gemacht hat, bzw. das was hörbar wird, nicht ausreicht um die recht lange Spielzeit angemessen zu füllen.»
Ursendung: 06.11.2007
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