Aimée und Marthe, zwei dem Leben zugewandte ältere Damen, die seit Langem ein Paar sind, begeben sich zusammen mit dem Neffen von Marthe auf eine Reise in den Süden Frankreichs, von Paris nach Béziers. Die Reise weckt vielfältige Erinnerungen, keine besonders guten allerdings. Aimée, eine weltberühmte Pianistin, hat vor vielen Jahren einen spektakulären Mord begangen. Während eines vom Radio übertragenen Konzerts erschoss sie den Dirigenten des Abends. Er war für die Deportation ihrer deutsch-jüdischen Eltern, ebenfalls Musiker, im besetzten Frankreich verantwortlich. Sein Grab und eine Begegnung mit der Witwe sind für Aimée das eigentliche Ziel der Reise. In ruhigem Rhythmus erzählt das Hörspiel eine spannende Lebensgeschichte mit ihrer schicksalhaften Verstrickung zwischen Kunst und einer düsteren Zeitgeschichte. Die "dokumentarische " Form des "fiktionalen" Erzählens sorgt für eine besonders eindringliche und suggestive Wirkung. Kosters Originalhörspiel wurde von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zum Hörspiel des Monats März 2005 gewählt.
Guido Gin Koster geboren 1962 in Trier, aufgewachsen in Luxemburg, Frankreich und Deutschland, lebt und arbeitet seit 1987 in Berlin und schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Funkerzählungen. Auszeichnungen, u. v. a. "Kleist Theaterpreis für Junge Dramatiker" 1996.
🔥 Hörspiel des Monats März 2005
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