Juli 1766. Der Bau des Neuen Palais bringt Friedrich II. in Geldnot. Er führt eine Luxussteuer ein. Doch schon bald blühen Schmuggel und Korruption. Und dann findet man die Leiche des Steuereinnehmers Siedemann, dekorativ aufgeknüpft am Dach der Königlichen Generalzoll- und Akziseadministration.
Friedrich II. beauftragt seinen Leibkoch mit den Nachforschungen, denn Langustier kann nicht nur in der Küche raffiniert kombinieren. Kaum hat er mit der Arbeit begonnen, stolpert er über eine weitere Leiche: den königlichen Landbaumeister Julian van der Heyden, der den Bau des Neuen Palais leitete.
Tom Wolf, 1964 in Bad Homburg geboren, studierte Germanistik und Philosophie, promovierte 1999, arbeitete als Lektor. Seit 2001 erschienen seine Preußen-Krimis, von denen Deutschlandradio Kultur 2006 ´Königsblau´ und ´Schwefelgelb´ produzierte, die auch als Hörbücher erschienen sind.
Barbara Plensat, geb. 1939 in Berlin, war Tontechnikerin und Regieassistentin, ehe sie nach dem Studium der Theaterwissenschaft als Regisseurin arbeitete. Zunächst beim Rundfunk der DDR (u. v. a. war sie Co-Regisseurin beim 1977 mit dem Prix Italia ausgezeichneten Hörspiel "Die Grünstein-Variante"), seit 1990 für die ARD.
Ihre Inszenierung "Kein Brief gestern, keiner heute", MDR 2003 (nach Texten von Franz Kafka) von Matthias Baxmann wurde Hörspiel des Jahres.
hoerspielTIPPs.net:«Rabenschwarz ist die bereits dritte Folge der historischen Krimis von Tom Wolf, die der DLR in Szene gesetzt hat. Das Hörspiel besticht - wie schon seine Vorgänger durch die sehr gute historische Kulisse - was sowohl den Inhalt, als auch die Umsetzung betrifft.
Einzig der Plot an sich, hält nicht so ganz, was er verspricht. Der Fall an sich kann sich mit der Qualität des Formalen in keiner Weise messen. Irgendwie gelingt es nicht vollständig, den Hörer mit dem eigentlichen Inhalt zu überzeugen.
Eine originelle Wahl des Handlungsortes, der viel Raum für ungewohnte Ermittlungsfelder bietet. Der Detektiv Langustier passt hier perfekt hinein und vervollständigt die Originalität der Geschichte.
Allerdings ist der Akzent noch immer etwas gewöhnungsbedürftig, wenngleich sich hier schon eine deutliche Verbesserung gegenüber der ersten Folge zu verzeichnen ist. Martin Engler geht diese Aufgabe nun offenbar leichter von der Hand. Auch die restlichen Sprecher können sich durchaus hören lassen.
Das Flair der Epoche wird hervorragend transportiert. Das Hörspiel macht es einem leicht in die Zeit der Handlung einzutauchen, Es werden sehr greifbare Bilder erzeugt.
Wieder eine sehr schöne Produktion, die leider aber nur aufgrund der sehr guten Kulisse überzeugen kann. Inhaltlich bleibt diese Folge leider etwas hinter den Erwartungen zurück.»
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