Acht Schauspielerinnen und Schauspieler erzählen Geschichten zur Lage im Iran nach der Niederschlagung des Aufstandes. Dokumentarisches Material wird in das berühmte persische Liebesepos von Laila und Madjnun gewoben. Eine Sechzehnjährige, die ihren Vergewaltiger erschlägt. Ein schwer depressiver Student, der im Park einen Mann küsst. Ein Richter, der immer wieder Frauen zum Tode verurteilt. Eine Mutter, die sich für ihren schwulen Sohn einsetzt. Menschen, die nicht mehr mitmachen. Vor der Folie der Erzählung vom wahnsinnigen Dichter Madjnun und seiner stummen Geliebten Laila erkämpfen sich die Sprecherinnen eine eigene Haltung gegenüber den Ereignissen im heutigen Iran. Es entsteht ein fein gezeichnetes Bild vom groben Alltag unter dem islamischen Regime.
Oliver Kontny, 1974 in Dortmund geboren, studierte Philosophie, Geschichte, Iranistik und Turkologie. Er arbeitete in London, Oxford und Istanbul für Theater und Film. Zwischen 2009 und 2011 war er Dramaturg, Kurator und Autor am Ballhaus Naunynstraße.
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