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Rommel

Hörspielbearbeitung - ein Hörspiel von Leonhard Koppelmann / Niki Stein, SWR 2012 - Ufa 2012


⏰ 183 Min.

🎬 Regie: Leonhard Koppelmann

Dramaturgie: Manfred Hess

Technische Realisierung: Johanna Fegert, Sonja Röder, John Krol

Regieassistenz: Cordula Dickmeiß

🎼 Musik: Jacki Engelken, Ulrik Spies

🎤 Mit: Erwin Rommel: Ulrich Tukur
Lucie Rommel: Aglaia Szyszkowitz
General Speidel: Benjamin Sadler
Generalmajor Tempelhoff: Max von Pufendorf
Manfred Rommel: Patrick Mölleken
Interviewer: Niki Stein
Interviewer: Frank Arnold
Kriegsberichterstatter Lutz Koch: Florian von Manteuffel

Eine konzeptionell angelegte bimediale Zusammenarbeit zum Thema "Erwin Rommel": Am 1. November strahlt die ARD um 20.15 Uhr den vom SWR federführend produzierten 120-minütigen Fernsehfilm "Rommel " von Niki Stein aus. Im Anschluss sendet die ARD eine Dokumentation zu Rommel. Das Hörspiel des SWR erarbeitet eine eigenständige Hörspielfassung auf der Grundlage des Films und sendet sie kurz darauf. Die Vorlage: Im Fernsehfilm "Rommel" entfaltet Autor und Regisseur Niki Stein die letzte Phase im Leben Erwin Rommels, des bekanntesten der Wehrmacht-Generäle. Er konzentriert sich auf die letzten sieben Monate, zwischen Rommels Anstrengungen, die Invasion der Alliierten am Atlantik abzuwehren und seinem erzwungenen Selbstmord nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944. In dieser Zeit musste sich Rommel in seinem Konflikt zwischen der von Hitler eingeforderten Loyalität und der Erkenntnis, dass der Krieg nur in Opposition zu Hitler beendet werden könnte, entscheiden. Der Fernsehfilm erzählt von den vergeblichen Anstrengungen des Feldmarschalls, von Hitler Verstärkung für die Westfront zu erlangen, und von der allmählichen Einsicht in die Ausweglosigkeit der Lage nach der Invasion der Alliierten. Von seinem Stabschef Speidel vorsichtig in die Pläne zum Sturz Hitlers eingeweiht, verhält Rommel sich äußerst zurückhaltend, doch er verrät die Verschwörer nicht. Angesichts von Hitlers starrem Festhalten am Endsieg und den immer absurder werdenden militärischen Befehlen, ist er, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, bereit, die Front im Westen auf eigene Verantwortung zu öffnen. Doch bevor es soweit kommt, wird er bei einem Fliegerangriff schwer verletzt, wenige Tage vor dem Attentat auf Hitler. Das Hörspiel erzählt das Geschehen kaleidoskopartig aus verschiedenen subjektiven Perspektiven wie der von Rommel selbst oder der von General Seidel, aber auch ergänzt um reichhaltiges dokumentarisches Material wie Wochenschauen im O-Ton, den Tagebüchern der Heeresgruppe Berta oder der Alliierten. Die Sequenzen des fiktionalen Films nutzt das Hörspiel dabei wie einen dokumentarischen O-Ton, um die Geschichte Rommels in der fiktionalen Logik des Hörspiels zu verifizieren.

hoerspielTIPPs.net:
«Allein des Formats wegen, ist "Rommel" schon lobenswert. Das bimediale Projekt aus Film- und Hörspielfassung bringt insbesondere Werbung für das kleinere Medium. Zum Glück ist die Hörspielfassung keine bloße O-Ton-Version des Films, sondern nutzt die Stärken des Formats, um das Thema zu ergänzen und zu erweitern. Während der Fernsehfilm eher die äußere Sicht auf die letzten Jahre Erwin Rommels bietet, nutzt das Hörspiel die innere Perspektive. Aus der Sicht Hans Speidels, der Chef des Stabes der Heeresgruppe B unter Rommel war und später auch Oberbefehlshaber in der NATO wurde. In einem fiktiven Interview werden die Ereignisse aufgearbeitet. Neben Speidels Rückblicken und persönlichen Eindrücken, wird die Geschichte auch mittels Briefen, O-Tönen u. ä. erzählt. Diese Elemente umrahmen die Tonspuren der Filmsequenzen, die sich hier reibungslos einfügen und so aus "Rommel" ein eigenständiges Hörspiel machen, das neben dem Film bestehen kann.

Das Motiv, Rommels Charakter greifbar und sein Handeln nachvollziehbar zu machen, gelingt hier sehr gut. Hier dürfte das Hörspiel deutlich die Nase vorn haben, denn es gönnt sich nicht nur eine Stunde mehr Spielzeit, sondern nutzt auch – wie erwähnt – den persönlicheren Blickwinkel.

Das Hörspiel profitiert auch von der Fernsehfassung. Allein schon deshalb, weil hier Schauspieler zu Wort kommen, die man in diesem Medium eher selten hört. Das betrifft zwar meist "nur" die eingewebte Tonspur, aber auch gerade die Hauptrolle, die von Ulrich Tukur belegt wird. Diesem gelingt ein gut greifbares Bild des Charakters Rommel, der zwischen soldatischer Treue zum einen gegenüber dem Führer, zum anderen gegenüber dem Vaterland, hin- und hergerissen ist, sich aber letztlich doch entschlließen kann und die Entscheidung mit allen Konsequenzen trägt.

Ulrich Tukur und auch das gesamte Hörspiel machen aus Rommel keinen Helden, sie heizen den Mythos nicht an, sie erklären aber die Figur und ihre Motive recht anschaulich und nachvollziehbar.

Über die bloße Vermittlung hinaus, ist das Hörspiel "Rommel" auch letztlich eine spannend erzählte Geschichte, die auch über die lange Spielzeit von mehr als drei Stunden stets interessant bleibt.»

Vorstellung im OhrCast

Ursendung: 04.11.2012

Als Download / Im Handel verfügbar seit / ab: 06.10.2019

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