Mit der Rückkehr von Mathilde aus Nordafrika in ein französisches Provinznest beginnt der Geschwisterstreit um das ererbte Elternhaus. Ein französisches Provinznest zu Beginn der 60er-Jahre, gegen Ende des Algerienkrieges: Mathilde kehrt mit ihren beiden unehelichen Kindern aus Nordafrika zurück in ihr ererbtes Elternhaus. Ihr Bruder Adrien und sein Sohn haben es längst in Besitz genommen und zur bürgerlichen Schutzburg erklärt. Im Vordergrund steht der geschwisterliche Streit um das Erbe, getragen von den Rachegefühlen gegen die verhasste Provinzbourgeoisie. Der im Privaten ausgetragene Kampf ist zugleich eine Auseinandersetzung - wie durch ein Mikroskop betrachtet - zwischen Okzident und Orient.
Bernard-Marie Koltès (1948-1989), französischer Regisseur und Schriftsteller. 1976 erster internationaler Erfolg als Dramatiker mit "Die Nacht kurz vor den Wäldern". Hörspiele: "Roberto Zucco" (SDR/RIAS 1991), "Dumpfe Stimmen" (SWF/RB 1992). Auszeichnungen, u. v. a. "Prix Ibsen" (1984).
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