⏰ 61 Min.
🎬 Regie:
Robert Bichler
Übersetzung:
Enrique Beck
🛠 Bearbeitung:
Fred von Hoerschelmann
🎼 Musik:
Emil Moser
🎤 Mit:
Ellen Widmann,
Helga Roloff,
Ann Höling,
Mila Kopp,
Ebba Johannson,
Valerie Steinmann,
Wolfgang Schwarz,
Wolfgang Forester,
Hermann Gaupp,
Gert Westphal,
Johannes von Spallart,
Eva Wächter
Eine düstere Anklage gegen die tödliche Macht bäuerlich-archaischer Traditionen, denen Frauen in aller Welt noch immer ausgeliefert sind. Verdammt zu tragischen Figuren, deren Menschlichkeit und Selbstbestimmung durch Armut, Enge und "machismo", den Männlichkeitswahn, verkrüppelt wird.
Leonardo, der seit Jahren eine freudlose Ehe führt, kann seine Jugendliebe nicht vergessen - und sie ihn nicht. Standesdünkel und Armut haben ihre Heirat verhindert. Nun kommt der Tag, an dem die Frau seines Herzens mit einem anderen, wohlhabenderen Mann zum Altar schreiten wird. Am Hochzeitsmorgen gesteht Leonardo der Braut seine ungebrochene Liebe. Und auch sie, "wahnsinnig vor Dulden und Harren" kann ihre Leidenschaft nicht mehr unterdrücken. Während der ausgelassenen Hochzeitsfeier entführt Leonardo die Braut auf seinem Pferd in die Berge. Der Bräutigam muss natürlich seine Ehre rächen und nimmt mit seinen Freunden die Verfolgung auf. Die Liebenden wissen, dass sie nur diese eine kurze Nacht für sich haben. Umsonst fleht die Braut, Leonardo möge sich durch Flucht retten. Seine Ehre gebietet es aber, den Rivalen zum Zweikampf zu erwarten. Es kommt, wie es kommen muss. Am Ende stehen drei Frauen allein, versteinert vor Schmerz, und tragen ihre Liebe zu Grabe: Die Mutter des Bräutigams, Leonardos Frau und die Braut.
Federico Garcia Lorca, geboren 1898 in der spanischen Provinz Granada, gestorben 1936, zählt zu den wichtigsten spanischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Hauptthema – die Verteidigung der menschlichen Sehnsucht nach Liebe und Glück jenseits von Normen und Gesetzen – dramatisiert er exemplarisch in den immer noch weltweit gespielten Stücken der Trilogie um "Bernarda Albas Haus", "Yerma" und "Bluthochzeit". Die darin geäusserte Gesellschaftskritik sowie seine offen gelebte Homosexualität machten ihn zur Zeit des spanischen Bürgerkriegs zum Opfer radikal nationalistischer Gruppierungen. Er wurde 1936 von der faschistischen Falange-Miliz ermordet.
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