Sein Name - und das gelingt nur den Wenigsten - hat Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch gefunden. Der Begriff "Sadismus" ist auch jenen geläufig, die mit dem am 2. Juni 1740 in Paris geborenen Donatien-Alphonse-François de Sade nicht unbedingt etwas anzufangen wissen. Aber es wäre verfehlt, den exaltierten Marquis allein auf pornografische Texte und auf bestimmte sexuelle Praktiken zu reduzieren. De Sade war Schriftsteller, Philosoph und freilich auch ein hemmungsloser Lebemann, der gesellschaftliche Normen missachtete, häufig mit dem Gesetz in Konflikt geriet und einen beträchtlichen Teil seines Lebens hinter Gittern verbrachte.Die österreichische Autorin Marianne Sula hat sich nun, an Ort und Stelle, auf Spurensuche begeben. "Ich bin", schreibt Marianne Sula, "Sade in sein Herkunftsland, die Provence gefolgt, habe die Ruinen seiner Schlösser besucht, denn Sade ist trotz oder gerade seiner wilden Ausschweifungen wegen ein Sohn dieses Landstrichs". In Briefen und Zeitdokumenten porträtiert sie einen Mann, der Opfer seiner Obsessionen wurde. Und der seine Gefängnisaufenthalte nutzte, um ein beträchtliches - selbstverständlich Anstoß erregendes - Werk zu schaffen.
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Lob der Außenseiter
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