Eine Frau sitzt täglich auf einer Parkbank. Der Park war früher von einem gutbürgerlichen Publikum besucht. Jetzt gibt es hier eher Randgruppen zu besichtigen. Aber die Frau hat einen älteren Mann im Visier. Er kennt die Frau nicht. Aber sie glaubt zu wissen, wer er ist: der Mann, der vor vielen Jahren als Halbwüchsiger in einer Klokabine neben der Leiche ihres erschlagenen Ehemannes gefunden wurde.
Inzwischen lebt die Frau in einer Villa, die sie nebst einem beträchtlichen Vermögen von ihrer Tante geerbt hat. Zurückgezogen bis auf die Nachmittage, an denen ihr Vermögensberater sie einmal in der Woche aufsucht. Einmal hat er sie dabei vergewaltigt, und nun sucht sie den älteren Mann, der vor langer Zeit der Liebhaber ihres Ehemannes war, um ihn mit viel Geld zum Mord an dem Mann zu bewegen, der sie vergewaltigt hat.
Der österreichische Autor Andreas Jungwirth, ein Meister des psychologisch aufgeladenen Kammerspiels, taucht tief ein in die seelischen Abgründe seiner Figuren. Und so verwundert es nicht, dass hinter der Fassade kontrollierter bürgerlicher Lebensformen das Dunkle und das Böse, verbotene Wünsche und Phantasien mehr und mehr an die Oberfläche drängen.
In der Rolle der "Frau" kommt es zu einer Wiederbegegnung mit Susanne Lothar. Die großartige deutsche Charakterdarstellerin ist diesen Juli im Alter von nur 52 Jahren in Berlin gestorben.
...
