Berlin 1934. Die Frau des Dichters Erich Mühsam betritt das Café Adler am Wittenbergplatz. Sie ist im Begriff Deutschland zu verlassen, nachdem die Nazis wenige Tage zuvor ihren Mann im KZ Oranienburg ermordet haben. In dieser Abschiedsstunde kommt sie mit der jungen Kellnerin ins Gespräch, die Erich Mühsam gut kannte. Zwei unterschiedliche Lebens- und Verhaltensweisen treffen aufeinander. Die Kellnerin, die sich mit den Verhältnissen abgefunden hat, "weil man ja doch nichts machen kann" und Kreszentia Mühsam, die trotz ihres schweren persönlichen Schicksals weiterkämpfen will, nun vom Ausland aus.
Irina Liebmann, 1943 in Moskau geboren, kam 1945 mit ihrer Familie nach Deutschland zurück, lebte zunächst in Ost-Berlin, dann in Merseburg und in Halle/Saale wo sie 1961 das Abitur machte. Nach dem Studium der Sinologie in Leipzig arbeitete sie bis 1975 als Redakteurin bei der Zeitschrift "Deutsche Außenpolitik". Als freie Autorin schrieb sie, u. v. a. Reportagen für die "Wochenpost" sowie Hörspiele, Prosa (darunter zwei Kinderbücher) und Theaterstücke. 1988 siedelte sie in den Westen über. Sie lebt in Berlin.
Ursendung: 13.11.1982
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