Kurt Siebert, Hausmeister in einer Erweiterten Oberschule, hat mit seiner Meinung über den ewigen Fassadenschwindel in der DDR nie hinterm Berg halten können-und ist damit der Staatssicherheit ins offene Messer gerannt. Als sie seine notorische Renitenz zu den Akten nehmen muss, legt sie ihm nahe, einen Ausreiseantrag zu stellen, um die sozialistische Menschengemeinschaft nicht länger mit seinem kleinbürgerlichen Atem zu verpesten. So fängt er denn zusammen mit seiner Angetrauten im schönen Franken noch einmal von vorn an, als selbstbewußter Chef einer reüssierenden Reinigungsfirma. Dann allerdings kommen die Wende und die Kroaten mit ihren Billigangeboten... Und dann, nach jahrelangem Warten, endlich die Herztransplantation. Nun könnte es endlich langsam wieder aufwärts gehen, wenn sich der Rekonvaleszent durch das in seiner Brust schlagende neue Organ nicht so seltsam unter Druck gesetzt fühlen würde. Und als sich dann auch noch herausstellt, von welchem angeblich anonymen Verkehrstoten das eingepflanzte Ersatzteil stammt: nämlich von Rinkewitz, Genossen Rinkewitz, Oberstleutnant Rinkewitz, der die Vernehmungen führte damals im Stasi-Knast, da steht Kurts Entschluss fest. Das Herz muss wieder raus. Und wenn er dazu aus dem Fenster springen müsste!
🔥 Zonser Hörspielpreis 2001
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