Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wählte "Unruhe" zum "Hörspiel des Monats Februar 1997". In ihrer Begründung heißt es: "Ein nachts arbeitender Schriftsteller wird durch Schritte im Treppenhaus, Türenschlagen, Musikfetzen und Alltagsgeräusche aufgeschreckt. Überreizt befallen ihn Alpträume und Assoziationen, denn er pflegt das reale Leben zu thematisieren und die Schwächen seiner Mitmenschen auszuschlachten. Seine literarischen Figuren beleidigen nicht nur, sondern greifen auch in Schicksale ein. Er muss Rache fürchten. Alle Möglichkeiten spielt er durch - auch formal in der sprunghaft dahinhetzenden, immer wieder stockenden Sprache Koflers, die mit hart wiederholten Geräuschen und kontrastierenden Musikmotiven (Schubert und Brian Eno) verwoben ist. Koflers monologisches 24-Minuten-Stück macht auch technisch beeindruckend diffuse Ängste bewusst."
Auch in diesem Hörspiel hat Werner Kofler alles "wahrheitsgemäß erstunken und erlogen". Dieses Vexierverhalten ist charakteristisch für das Werk dieses Autors und die es bevölkernden Zerr- und Schreckbilder. Diesmal schlägt ein Denunzierter vielleicht zurück, zumindest lauert irgendwo draußen ein Verspotteter - oder ist der Dunkelmann bereits im Haus? Ein "assoziatives Delirium" ist die Folge.
🔥 Hörspiel des Monats Februar 1997
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