Martin Lampe, seit 30 Jahren Diener Immanuel Kants, soll "abgeschafft" werden. Am frühen Morgen seines letzten Tages rechnet er mit seinem Herrn ab: mit diesem Provinzphilosophen, der nie über Königsberg hinausgekommen ist, der von der Welt nur durch ihn weiß, der alles mit allen bequakt. Lampes Domäne sind Selbstgespräche: "Selbstgespräch, gibt´s was Besseres? Der Mund erzählt den Ohren was. Die hören´s. Widersprechen wenig. Meistens gar nicht. Und maulen auch nicht in einem fort. Befehlen einem rein gar nichts. Warum eigentlich? Sei es, wie es ist, sie sind gute Gesprächspartner.
Für diesen Monolog des Dieners Lampe, grandios interpretiert von Manfred Steffen, erhielt Jens Sparschuh 1990 den Hörspielpreis der Kriegsblinden.
Jens Sparschuh, 1955 in Karl-Marx-Stadt geboren. Studium der Philosophie in Leningrad, 1983 Promotion. Schriftsteller (diverse Auszeichnungen), veröffentlichte Features, Romane (zuletzt: "Schwarze Dame" 07), Kinderbücher (zuletzt: "Morgens früh um sechs..." 2009), Essays und Hörspiele (zuletzt "Tantes Inferno" MDR 08). 2009 erschien, zusammen mit Sten Nadolny: "Putz- und Flickstunde. Zwei Kalte Krieger erinnern sich".
🔥 Hörspielpreis der Kriegsblinden 1990
Ursendung: 14.09.1989
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