Leiser Regen auf der Autobahn
Aus Gesprächen, Klängen, Träumen und Erinnerungen entsteht die ungewohnt poetische Perspektive eines Franzosen auf die deutsche Autobahn.
"In meiner Kindheit stand jeden Sommer die große Fahrt nach Alicante an, mit Zwischenhalt an der spanischen Grenze bei der schwermütig dreinschauenden Großmutter. Vor dem Einschlafen lauschten wir dem Rauschen der Autos, die unweit von ihrem Gebäude vorbeifuhren. Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter, die Autobahn war ohne Ende: ´Wie viele Kilometer sind´s noch?´ Auf den Rücksitzen die Badetücher als Sonnenschutz oben in die Scheiben geklemmt, Halt auf Raststätten, wo man unter dem Wellblech der Auto-Unterstände in der Gluthitze erstickte, die Musik, nie laut genug, um gegen den Motorenlärm anzutönen, das lange helle Asphaltband, das sich in einem weißen Himmel verlor, das riesige schwarze Werbeschild in Stierform, das auf einem Hügel das Ende der Reise ankündigte. Was bleibt von diesen Autobahnerinnerungen, heute, in Deutschland, das andere Strecken bietet, ein anderes Anderswo? Sie verbergen sich hinter anderen Stimmen, anderen Geschichten, anderen Klängen, anderen Horizonten." (Lionel Quantin)
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