Es geht um ein kühnes Projekt der Ingenieurskunst, den Bau eines transatlantischen Tunnels. Das Riesenunternehmen löst eine Völkerschlacht aus, verändert das Gesicht der Arbeits- und Finanzwelt. Bernhard Kellermann zeigt die Faszination und die Bedrohung durch den Moloch Technik, beschreibt prophetisch den Schwarzen Freitag von 1929 und schildert, wie ein Einzelner, der junge amerikanische Ingenieur MacAllan, das Opfer eines übermenschlichen und unmenschlichen Projekts wird, das er selbst ins Leben gerufen hat. Auch als eine Katastrophe beim Tunnelbau Tausende von Menschenleben fordert, als das Tunnelsyndikat die Welt in eine Wirtschaftskrise stürzt und MacAllan als Hauptschuldiger vor Gericht gestellt wird, verfolgt er sein Jahrhundertwerk verbissen weiter. Der 1913 erschienene Roman Der Tunnel erreichte eine Gesamtauflage von über einer Million.
Bernhard Kellermann (1879–1951), Autor von Romanen, Reiseberichten, Erzählungen. 1933 Verbrennung seines Revolutionsromans Der 9. November durch die Nationalsozialisten, Ausschluss aus der Preußischen Dichterakademie. Nach dem Zweiten Weltkrieg Gründung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands zusammen mit Johannes R. Becher. Abgeordneter der Volkskammer der DDR. Romane, u. v. a. Yester und Li (1904), Ingeborg (1906), Die Brüder Schellenberg (1925), Totentanz (1948).
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