Grundlage des Hörstücks ist ein Band mit Kurzgeschichten, mit dem Ror Wolf 2005 seine umfassende "Enzyklopädie für unerschrockene Leser" abgeschlossen hat. "Bis ins Jahr 2001", so Ror Wolf, "arbeitete Raoul Tranchirer ohne sichtbare Ermüdungserscheinungen an seiner vielbändigen "Enzyklopädie für unerschrockene Leser", dieser einzigartigen Besichtigung der Wirklichkeit, der Weichheit und Bleichheit, der Geschwindigkeit und Geschmacklosigkeit, Gemütlichkeit und Gefräßigkeit, der Trockenheit, der Feuchtigkeit, der Gelassenheit und Verlassenheit, der Gewöhnlichkeit, der Empfindlichkeit, der Grausamkeit, Einsamkeit, Schamlosigkeit und Bequemlichkeit, vor allem aber der Selbstverständlichkeit aller dieser Erscheinungen. Enzyklopädien sind, wie wir wissen, ihrem Wesen nach unabschließbar. Für Tranchirers Enzyklopädie gilt das nicht. Zweifellos wird er die Welt weiterhin beobachten, von oben, aus dem 42. Stockwerk, aber er wird sich nicht mehr dazu äußern. Nach seinen "Bemerkungen über die Stille" schweigt Raoul Tranchirer....
Ror Wolf, geboren 1932 in Saalfeld/Thüringen, lebt als freier Schriftsteller in Mainz. Von 1961-1963 arbeitete er als Literaturredakteur beim HR. Seit 1964 veröffentlichte er zahlreiche Bücher, seit 1971 schreibt er auch Hörspiele. Er erhielt diverse Literaturpreise, u. v. a. auch den Hörspielpreis der Kriegsblinden 1987 und den Frankfurter Hörspielpreis 1992.
hoerspielTIPPs.net:«Wenn ich sonst keine Hörspiele hören würde und mir dann das "Hörspiel des Jahres 2007" angehört hätte, wäre das Genre für mich faktisch danach nicht mehr existent. Das Hörspiel bietet kaum etwas, dass ich als hörenswert erachten würde. Sicherlich hier und da beachtenswerte Passagen, aber insgesamt viel zu wenig, um ein unterhaltsames Hörspiel zu gewährleisten.Hinzu kommt eine wenig nachvollziehbare klangliche Untermalung. Alles sehr gut gemacht, nur der Sinn, die gewählten Effekte an den jeweiligen Stellen einzusetzen, ist nicht erkennbar. So wirkt das Ganze einfach nur verspielt und verkünstelt.Auch die Sprecher konnten mich hier nicht überzeugen, die Vorlage, bzw. -gabe, lässt kein richtiges Spiel aufkommen, relativ leidenschaftslos wird der Text transportiert und entsprechend tropft es auch ins Ohr.Dass das Stück prämiert wurde, zeigt ja, dass es jemandem gefallen hat. Die hier dargebrachte hohe Kunst hat mich nicht erreicht - und das nicht mal ansatzweise. Von einem "Hörspiel des Jahres" erwarte ich da einfach mehr als ein großer Name als Autor und ein paar ans Ohr geklatschte Effekte.»
🔥 Hörspiel Jahres 2007
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