Reiner Diepke hat einige Freunde aus Studententagen eingeladen - ehemals engagierte Linke, heute fast alle gut verdienend und in politischen Fragen eher abgeklärt, die militanten Zeiten sind vorbei. Man wundert sich über den Lärm auf der Straße: Die Rechten haben zur Demonstration gegen den Bau eines Asylantenheims aufgerufen. Am Bauzaun stoßen Rechte, Autonome, Linke und andere Protestler aufeinander - einen Steinwurf vom Anwesen des Zahnarztes entfernt. Ein Steinwurf ist es dann auch, der das süffisante Geplänkel der Feier gründlich durcheinander bringt.
Benno Hurt, geboren 1941, veröffentlichte in den 60er-Jahren Lyrik, Prosa und Essays, schlug dann jedoch die Richterlaufbahn ein und wandte sich gleichzeitig der Fotografie zu. 1986 begann er, Theaterstücke zu schreiben. Der "Chronist deutscher Abgründe und Mentalitäten" lebt in Pettendorf bei Regensburg.
hoerspielTIPPs.net:«Benno Hurt nimmt sich ein interessantes Klientel zur Brust: Dekandent gewordenen Ex-Revolutionäre. Drei Paare mit gemeinsamer Vergangenheit treffen sich heute noch immer und kämpfen statt gegen das Regime nun gegen sich selber. Derweil tobt draußen der Straßenkampf. Braune, Polizisten, Linke tummeln sich außerhalb, innen gönnt man sich einen guten Wein.Die Situation ändert sich, als eine ehemaliger Freund ins Haus kommt. Er, noch immer Revoluzzer, hat einen Polizisten verletzt und sucht nun Schutz im Haus der ehemaligen Kameraden. Die nehmen ihn nur widerwillig auf und gehen dann auch sehr unterschiedlich mit der Situation um.Benno Hurt schafft hier - trotz aller Spitzen - ein glaubwürdiges Figurenensemble, das zudem von den Schauspielern sehr authentisch dargestellt wird. Die gute, unaufdringliche Inszenierung passt perfekt zur Geschichte.Sehr kritisch, sehr lustig, sehr hörenswert!»
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