Eine Reise nach Kuba. Für viele ein Traum. Für ein paar Wochen, ein paar Tage, die europäische unterkühlte Hemmung abstreifen und eintauchen in eine exotische Welt, sich entzünden lassen von der karibischen Glut.
"Die umarmen dich, die küssen dich, die tanzen mit dir!" Euphorie schlägt Verstand. Kuba war schon immer gut für Träume: Kolonisatoren-Träume vom grossen Reichtum, linke Träume vom neuen Menschen, der da geschaffen werden sollte.
Heute träumen vereinsamte, abgearbeitete Europäer von einem sinnlicheren, fröhlicheren Leben – "the music, the girls, the cigars..." – der verarmte Teil der Welt wird zum Vitalitätsspender, der Sozialismus zum tropischen Social Club, Sex nach Wunsch inklusive: "DomRep, Kenia, alles kein Vergleich! Kuba hat alles, was wir uns wünschen." Ob Wirklichkeit oder Theater ist dabei nicht so wichtig.
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg/Lahn geboren. Abitur und Studium der Erziehungswissenschaften in Münster. Ab 1982 Cafébetreiber in Hamburg. 1990 erscheint bei Rowohlt "Toros, Toreros", eine Kulturgeschichte des Stierkampfs. Seitdem Features und Hörspiele und ausgedehnte Reisen, vor allem nach Afrika und Kuba. Seit 1995 in Berlin. Verheiratet, 2 Kinder.
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