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Träume

ein Hörspiel von Günter Eich, ORF 2013


⏰ ca. 60 Min.

🎬 Regie: Götz Fritsch

Es ist eines der bedeutendsten Stücke der Hörspielgeschichte. Als Günter Eichs Hörspiel "Träume" am 19. April 1951 erstmals gesendet wurde - man startete etwas später als gewöhnlich, "weil man die Kinder schon in den Betten wissen" wollte - ahnten die Verantwortlichen vom NWDR schon, was auf sie zukommen würde. Ein Teil des Publikums zeigte sich irritiert, entrüstet und empört. Die Telefone liefen heiß, Protestschreiben kamen waschkorbweise. Heute mag die Heftigkeit der Reaktionen erstaunen. Hatte doch Günter Eich, der erfolgreichste Hörspielautor der 1950er und 60er Jahre, nichts anderes gemacht, als fünf Albträume wiederzugeben. Böse Albträume allerdings, die sich - die Wunden des Krieges waren längst noch nicht verheilt - an der Stimmung des Wiederaufbaus, des Vergessens und Verdrängens schmerzhaft brachen.

Mehr als 60 Jahre später hat der Regisseur Götz Fritsch mit Studierenden des Max-Reinhardt-Seminars die "Träume" von Günter Eich erneut inszeniert. Eine lohnenswerte Untersuchung. Geht sie doch der Frage nach, wie aufregend und wie aufrüttelnd Günter Eichs bekanntestes Hörspiel heute noch ist.


Günter Eich, am 1.Februar 1907 in Lebus/Mark Brandenburg geboren, zog 1922 mit seiner Familie nach Leipzig, wo er am Nikolai-Gymnasium das Abitur machte. Er studierte Sinologie in Berlin und veröffentlichte - teils unter Pseudonym - ab 1927 erste Gedichte und Texte. 1932 brach er sein Studium ab und wurde freier Schriftsteller. Er begann, Hörspiele für verschiedene deutsche Rundfunkanstalten zu schreiben. Im 2. Weltkrieg diente er als Kraftfahrer und Funker bei der Luftwaffe. 1943 gingen bei einem Luftangriff auf Berlin fast alle seine Manuskripte verloren. Nach dem Krieg veröffentlichte er weiterhin Gedichte, Prosa, Drehbücher, vor allem aber Hörspiele. 1963 übersiedelte er nach Salzburg, wo er am 20. Dezember 1972 nach langjähriger Krankheit starb. 1952 bekam Eich für "Die Andere und ich" den "Hörspielpreis der Kriegsblinden", 1968 wurde er mit dem Schiller-Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.


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