1958 erschien Julio Cortázars Geschichte aus dem Pariser Jazz-Milieu der Nachkriegszeit, das der aus Buenos Aires an die Seine übergesiedelte Autor aus eigener Anschauung kannte. Er beobachtete und teilte die Faszination französischer Intellektueller durch die schwarzen Bebop-Musiker Amerikas, die unter dem Rassismus und Kommerzialismus daheim zu leiden hatten, in den Pariser Existentialisten-Treffs und Jazzkellern zeitweilig ein neues Zuhause fanden und in der Salle Pleyel ihre legendären Konzerte gaben. In Cortázars Erzählung Der Verfolger geht es um das spannungsreiche Verhältnis zwischen dem weltberühmten, aber durch Alkohol und Drogen ruinierten Jazzmusiker Johnny Carter und seinem französischen Biografen Bruno, der Johnny schon bei Lebzeiten für die Nachwelt portraitiert. Eitel und mit gezügelten Emotionen, aber nicht ohne Anteilnahme verfolgt Bruno den Lebenskampf des sinnlich-intuitiven Musikers Johnny, der diesen Kampf nicht gewinnen kann, aber als größter Altsaxophonist aus der Bebop-Avantgarde Amerikas in die Geschichte eingehen wird. Cortázars Erzählung trägt die Widmung "In memoriam Ch.P.". – Charlie Parker, geboren am 29.8.1920, starb am 12.3.1955 im Alter von 34 Jahren.
Julio Florencio Cortázar, geb. 1914 in Brüssel, gest. 1984 in Paris, argentinisch-französischer Schriftsteller. Werke, u. v. a. Bestiario (1951), Final de Juego (1956), Rayuela (1963), Libro de Manuel (1973).
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