Frau Rath und ihre Tochter Rosalie kommen seit Jahren als Sommerfrischler aus der Stadt auf den Hof der Schiermosers. Eine Tradition, die der alten Schiermoserin gegen den Strich geht und längst aufgehoben wäre, würden die "Stadtleut" nicht anständig bezahlen und bei der Arbeit auf dem Hof mithelfen. Als sich der Hoferbe Franz in diesem Jahr aber in Rosalie verliebt, treten die Konflikte zwischen Städtern und Landbewohnern unübersehbar hervor. Eine Schwiegertochter aus der Stadt will die Bäuerin auf keinen Fall dulden. Genauso verbietet sich Frau Rath eine Verbindung ihrer Tochter mit dem Bauernsohn. Als Franz von seinem Vater und Rosalie von ihrer Tante Unterstützung erfahren, können die beiden Mütter der Situation nichts mehr entgegen setzen, und die alte Schiermoserin mit ihrer Ignoranz gegenüber fortschrittlichen Verhältnissen gerät endgültig ins Abseits. Wie alle Werke der bayerischen Volksschriftstellerin Lena Christ zeichnet sich auch der Roman Madam Bäurin von 1919 durch wirklichkeitsnahe, unsentimentale und humorvolle Schilderungen des ländlichen Lebens wie auch des Münchner Kleinbürgers aus.
Lena Christ, geb. 1881 in Glonn, Oberbayern, gest. 1920 in München, Schriftstellerin. Werke, u. v. a. Erinnerungen einer Überflüssigen (1912), Lausdirndlgeschichten (1913), Mathias Bichler (1914), Bauern (1919). Weitere Hörspieladaptionen u.aDer Hochzeiter (1951), Die Rumplhanni(1981), Mathias Bichler (1989) - alle BR.
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