Boxhagener Platz, Berlin-Friedrichshain, 7. Oktober 1968. Der Tag der Republik ist für die Großmutter des 12-jährigen Holger kein Grund, ihre Gewohnheiten aufzugeben. ´Jetzt versperren die einem schon ´n Weg zum Friedhof, die Aasbande´, schimpft Oma Otti auf die Ehrenparade der Nationalen Volksarmee. Dort hat sie nämlich die Gräber ihrer verstorbenen fünf Ehemänner zu gießen und auch die vieler Bekannter. Auch Rudi - Ehemann Nummer Sechs - liegt schon ´krank in´n Bette´, was sie zum Objekt der Begierde nicht nur des alten Spartakisten Karl Wegner, sondern auch des schmierigen Fisch-Winkler macht. Holger erinnert sich an ihre erstaunlichen Liebesgeschichten und an einen geheimnisvollen Mordfall ... All das - und noch viel mehr - passierte bei den ´kleinen Leuten´ im Kiez um den Boxhagener Platz, damals in der DDR.
hoerspielTIPPs.net:«Boxhagener Platz´ ist mehrfach ausgezeichnet worden und wie ich finde, auch zu Recht. Ein sehr humorvoller Rückblick auf das Leben in der DDR Ende der sechziger Jahre, ohne Klamauk und Häme. Das Stück wirkt - allein aufgrund der erdigen Sprache - sehr greifbar und entführt den Hörer in eine Zeit, die man heute oft nostalgisch verklärt. Auch der ungewohnte Blick des Ostens auf diese Epoche, macht das Stück nochmals besonders interessant.
Torsten Schulz hat hier ein wirklich beachtenswertes Werk geschaffen, das Gabriele Bigott sehr angemessen für den Funk bearbeitet hat.
55 Minuten Radio, die man sich nicht entgehen lassen sollte!
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