Als Nawal Marwan 60-jährig in Montréal stirbt, hinterlässt sie ihren Kindern Jeanne und Simon zwei Briefe, einen bestimmt für den Vater der Zwillinge, einen für den Bruder der beiden, von dem sie bislang noch niemals gehört hatten. Jeanne nimmt die Suche auf, zögernd folgt schließlich auch Simon auf eine Reise in die Vergangenheit der Mutter und ein vom Bürgerkrieg zerrissenes Land.
Nach und nach führt der Weg ins Zentrum des sorgsam gehüteten Geheimnisses ihrer eigenen Herkunft. Nach und nach entdecken sie die eigene von sinnloser Gewalt geprägte Vergangenheit, die alle bisherigen Sicherheiten über den Haufen wirft und sie zu einer neuen Orientierung zwingt. Was wie ein Krimi beginnt, wird zu einer Tragödie von antikem Ausmaß über eine Frau zwischen den Fronten eines Bürgerkriegs.
Wajdi Mouawad, 1968 im Südlibanon geboren, arbeitet heute in Kanada und Frankreich als Regisseur, Dramatiker und Theaterleiter.
hoerspielTIPPs.net:«Wajdi Mouawad führt den Hörer und die Protagonisten auf eine Spurensuche in die Vergangenheit. Er schildert das Drama des Krieges und die vielfältigen, zum Teil unglaublichen und erschreckenden Auswirkungen auf die Menschen.
Die Geschichte ist eigentlich interessant genug, um auch die lange Spielzeit zu füllen. Aber es verliert sich zum Teil etwas in der zu steifen Erzählweise und Umsetzung. Man wollte hier offenbar dem Thema besondere Rechnung tragen und entsprechend würdigen. So wirkt das Ganze etwas steifer, als es tatsächlich nötig wäre.
Es gelingt nicht durchweg, das Hörspiel interessant zu halten, und man erreicht hier vieles nur über den schockierenden Inhalt.
Leider schafft man es bei "Verbrennungen" nicht, aus einer vielversprechenden Vorlage ein adäquates Hörspiel zu machen. So rettet dann auch nur der Inhalt die Produktion vor dem Sturz in den negativen Wertungsbereich.»
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