Genau am 92. Geburtstag der bedeutenden österreichischen Schriftstellerin Friederike Mayröcker gratuliert Ö1 mit dem 2011 für den ORF und SWR entstandenen Hörspiel.
Friederike Mayröcker ist in bester Gesellschaft. In ihrem Hörspieltext treten auf: Samuel Beckett und Henri Rousseau, Blixa Bargeld und Ferdinand Schmatz, Jean Genet, Glenn Gould, selbstverständlich Jacques Derrida und - in den Hauptrollen - Clara und Robert Schumann.
In einer ebenso fragilen wie versponnenen Assoziationsexplosion erzählt Friederike Mayröcker von Liebe und Verlust, erkundet Robert Schumanns Wahnsinn und dringt tief ein in den musikalischen Kosmos des von ihr verehrten Genies. Die Dichterin sitzt mit Clara Schumann im "Café Drechsler" am Wiener Naschmarkt, hat dort "Wein getrunken und Birnensaft" und reflektiert über die Schwierigkeit "die Waage zu finden zwischen den Lustgärten der Sprache", den "Schluchten" und dem "Schluchzen der Sprache".
In einer Inszenierung von Klaus Schöning, dem langjährigen Regiepartner Friederike Mayröckers, liest die Dichterin selbst. "Man muss die Sprache empfinden", sagt sie, "hier und da ein Gewicht darauflegen oder wegnehmen wie bei einer Apothekerwaage, so muss es stimmen, so muss es tönen, das Panorama meines ganzen Lebens vor mir ausgebreitet...".
Friederike Mayröcker, die 1924 geborene Büchner-Preisträgerin und nimmermüde Doyenne der deutschsprachigen Literatur, empfiehlt aber auch, jeden Ankündigungstext spätestens hier zu stoppen. Denn "jetzt würd´ es schon ganz journalistisch", warnt sie, "solch übler Stil". Wir wollen dieser Aufforderung gerne folgen.
Ursendung: 15.04.2011
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