Hübsch klein und niedlich will der Tannenbaum, der so schön wie kaum ein zweiter im Wald ist, nicht sein. Er will Größe gewinnen. Das Leben scheint für ihn erst an dem Tag zu beginnen, da man ihn fortholt, zu den Menschen bringt und weihnachtlich schmückt. Aber auch dieses Ereignis hält er erst für den Anfang. Die unglaublichen Abenteuer, die er für sich erwartet, geschehen nicht.
Hans Christian Andersen wird am 2. April 1805 in Odense auf der dänischen Ostseeinsel Fünen geboren und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf. Er beschäftigt sich gern zu Hause, spielt mit dem Puppentheater, näht Kostüme, betrachtet Bilder, liest Shakespeare und entwickelt eine große Liebe zum Theater. Sein Vater, ein Schuster, liest ihm aus 1.001 Nacht und anderen Märchen vor. Als er stirbt, ist der Junge elf Jahre alt. Mit 14 geht Andersen nach Kopenhagen, um Schauspieler oder Sänger zu werden. Doch stattdessen kommt er in das Haus und die Obhut des damaligen Direktors des Königlichen Theaters und wird von König Friedrich VI, dem seine Begabung auffällt, gefördert. Er kann die Lateinschule und später die Universität besuchen. Mehrere Reisen nach Deutschland (er kam dabei 32 Mal nach Dresden), England, Italien, Spanien und in das Osmanische Reich regen ihn zu lebhaften impressionistischen Studien an. Der Autor der "kleinen Seejungfrau" wird weltberühmt - mit über zweihundert Märchen, mit Novellen, Erzählungen, Reiseberichten und Theaterstücken. Andersen stirbt am 4. August 1875 in Kopenhagen.
Ursendung: 19.12.1982
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