Ehebruch, großes Leid, Entsagung, Reue, heimliche Racheschwüre, Duelle im Morgengrauen – Arthur Schnitzler hat seinen Zeitgenossen tief in die Seele geschaut. Da ist ein junger Mann, erschüttert vom Tod der einstigen Geliebten – dabei hatte er selbst ihr doch die Tür gewiesen. Oder die junge Gattin eines Bildhauers, deren Tod nicht ganz von ungefähr mit einer Statue verbunden scheint – trägt diese doch die Züge einer Nebenbuhlerin. Drei wohlsituierte Herren mittlerer Jahre stehen vor der Leiche eines Freundes, der sie, wie sein Abschiedsbrief verrät, alle gehörnt hat, und ein nächtlicher Gast berichtet von einer tödlich endenden Amour fou. Das Liebeskarussell, es dreht sich, angetrieben vom morbiden Flair des Fin de siècle.
Arthur Schnitzler, (1862-1931) war Arzt sowie Erzähler und Dramatiker der Wiener Moderne. In seinen Werken portraitierte er die Seelenlandschaft der Wiener Decadence und provozierte mit Erzählungen, wie "Leutnant Gustl" (1901), und seinem Schauspiel "Reigen" (1900) Skandale.
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