Inspektor Lynch von Scotland Yard hat einen Fall zu lösen, der für ihn als Iren besonders unangenehm ist: In Manchester sind bei einem Bombenanschlag der IRA sechzehn Menschen getötet worden. Leider kann ihm sein Kollege Inspektor Goldberg nicht helfen, da seine Frau ihn dringend bittet, nach hause zu kommen. Dort erwartet ihn sein Schwager mit einer Pistole in der Hand. Er verlangt ein Flugzeug und 500 000 Pfund, andernfalls werde er die Familie umbringen. Der Grund, warum er fliehen muß: Er war als führendes Mitglied der IRA an jenem Bombenanschlag in Manchester beteiligt. Inspektor Goldberg ruft seinen Kollegen Lynch an und bittet ihn, die Sache zu arrangieren. Während sie auf die Erfüllung der Forderungen warten, führt Goldberg mit seinem Schwager ein politisch-moralisches Streitgespräch. Dabei klärt ihn der Schwager darüber auf, wie die englische Armee mit gefangenen IRA-Kämpfern umgeht. Auch er ist in einem berüchtigten Militärzuchthaus gefoltert worden. Von daher rührt sein unauslöschlicher Haß gegen die Engländer. Inspektor Goldberg dagegen erinnert sich an die Fotos der grausam verstümmelten Leichen in Manchester und fragt seinen Schwager, woher er das Recht nehme, sich an vollkommen Unbeteiligten zu rächen. Indessen treibt die Entwicklung ihrem Höhepunkt zu. Das Warten zehrt an den Nerven. Vor allem erhebt sich die Frage: Wird die Polizei die Forderungen des Erpressers erfüllen oder wird sie versuchen, das Haus zu stürmen und damit das Leben von Inspektor Goldbergs Familie gefährden?
Benjamin Kuras, 1944 in der Tschechoslowakei geboren. Studium der Literaturwissenschaft, Arbeit für Radio Prag - 1968 Emigration nach England, dort Nachrichtenredakteur der BBC, Leiter einer Theatergruppe, dann in der CSFR Investitionsberater englischer Firmen. Schrieb in den letzten Jahren meist Bücher und Essays.
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