""Ich kenne die Stadt meiner ersten elf Jahre schlecht", sagt Ruth Klüger, denn "Juden und Hunde waren allerorten unerwünscht." Elf Jahre war die Tochter eines jüdischen Wiener Frauen- und Kinderarztes alt, als sie gemeinsam mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Auschwitz und zwei weitere Lager sollten folgen.
50 Jahre später, 1992, veröffentlichte sie, mittlerweile Germanistik-Professorin in den USA und als Gastprofessorin immer wieder in Deutschland und auch in Österreich zu Besuch, ein aufsehenerregendes Buch: "Weiter leben - eine Jugend". Mit den "Worten des Kindes, das sie einmal gewesen war", erzählt Ruth Klüger vom Leben als Judenkind in Wien, berichtet, neugierig zunächst, über das Leben und Überleben in den Konzentrationslagern. "Ich habe Theresienstadt gehasst", sagt sie. Aber auch: "Ich habe Theresienstadt geliebt. Irgendwie.""
Ruth Klüger, geboren am 30. Oktober 1931 in Wien. 1942 nach Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Christianstadt verschleppt. 1947 Auswanderung in die USA. Lebt heute als Literaturwissenschaftlerin in Irvine/Kalifornien - mit einem zweiten Wohnsitz in Göttingen. Ihre Autobiographie "Weiter leben" war ihre erste literarische Veröffentlichung.
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