In der Mundart-Komödie "Wer erbt?" wird ein skurriles Testament zum Prüfstein menschlicher Tugenden getreu dem Wort aus der Bibel "Die Letzten werden die Ersten sein". Der Bauer Jakob Nötzli, genannt Köbi, ist gestorben, die Erben treffen sich bei der Testamentseröffnung.
"Wer erbt?" ist ein gutes Volkstheaterstück aus dem Jahre 1926, das schon früher begeisterte Kritiker fand. So schrieb Felix Möschlin in der Nationalzeitung Basel: "Das ist ein wahres Schweizerstück, das an Tolstoi und Kleist erinnert. An Tolstoi wegen des Griffes ins Innerliche und Seelische, an Kleist wegen der gleichen unerbittlichen Entblössung und Verspottung des Schlechten wie im "Zerbrochnen Krug". Über diesem Stücke schwebt Unsterblichkeit. Seine runde Menschlichkeit hält in Atem." Und dabei geht es doch schlicht und einfach um eine Testamentseröffnung irgendwo in der Deutschschweiz.
Vor seinem Leben als freier Schriftsteller ging Richard Schneiter (1876 bis 1947) den unterschiedlichsten Tätigkeiten an den verschiedensten Orten nach: er war Büroangestellter in Nordafrika, Redaktionsgehilfe in Graubünden, Mitarbeiter einer Uhrenfabrik in der Westschweiz und einer Versicherung in Strassburg und schliesslich Reklamechef bei der Firma Maggi in Kempthal. Richard Schneiterschrieb zahlreiche Dialektlustspiele, Humoresken und Satiren.
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