Dieses neue Stück von Franz Mon besteht aus einer Folge von Dialogen. Worüber jeweils gesprochen wird, stellt sich erst im Verlauf des Wortwechsels heraus. Es sind scheinbar Alltagssituation, ein Gerede um Dinge wie, wohin jemand möchte oder woher jemand kommt. Ein Wort gibt das andere. Wer das Wort hat, hat recht, genauso wie der, der ihm etwas entgegnet. Es gibt Themen, die im Hin und Her eines Wörter- und Sätzepingpongs permutativ durchgespielt werden, um ihnen einen unerwarteten Sinn abzutrotzen und sie dem Gewohnten zu entreißen. Aber auch der Tod Schillers kommt zur Sprache oder Nofretetes museales Schicksal, und der Ort Hamm an der Bergstraße spielt eine Rolle. Doch jedes Gespräch der Beteiligten schwimmt auf seiner Welle des Unausgesprochenen, Verhohlenen. Es bleibt – Anfang wie Ende abrupt – im eigenen Bruchfeld. Zwischen den Dialogen absorbieren Zwischenbemerkungen eines unbeteiligten Dritten die Aufmerksamkeit. Einfallendes, Anderes, Beiläufiges wird eingeblendet. Unabsichtlich kann es sich ins nächste Gespräch einfädeln: Stichwortpartikel, Szenarien, Verweise.
Franz Mon, (Pseudonym für Franz Löffelholz), geboren am 8. Mai 1926, ist einer der bedeutendsten, mehrfach ausgezeichneten Dichter der internationalen Konkreten Poesie, deren Qualität und deren Prinzipien er auch in seine Hörspielarbeiten übertragen hat. Er starb am 7. April 2022 in seiner Geburtsstadt Frankfurt am Main.
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