""Ein Nachtstück in dreißig Klangbildern" nennt Heinz von Cramer seine Goya-Fantasie "Landschaft im Krieg" nach den Grafik-Zyklen "Caprichos" (Einfälle) und "Desastres de la Guerra" (Kriegsgreuel) des berühmten spanischen Malers. Goya (1746-1828) war einer der genialsten Künstler der europäischen Romantik und stieß in malerisches Neuland vor. Er malte und radierte Elend, Not und Krieg und deckte unerbittlich, zum Beispiel in den "Caprichos", die Schwächen seiner Zeit auf. Goyas Zyklen liefern die Motive für Heinz von Cramers "Symphonie des Grauens". Der Kriegsalltag wird dokumentiert in akustischen Momentaufnahmen, im Geräuschprotokoll einer anonymen und verselbständigten Kriegsmaschinerie. Ebenfalls anonym und sprachlos bleiben die Menschen dahinter, die - ob Opfer oder Täter - von dieser Maschinerie zermalmt und aller humanen Ansprüche beraubt werden."
Heinz von Cramer, 1924 in Stettin geboren, lebte seit 1952 als freischaffender Autor und Regisseur in Italien, wo er 2009 verstarb. Zahlreiche Hörspiele wurden in seiner akustischen Realisation mit dem "Hörspielpreis der Kriegsblinden" ausgezeichnet. "Landschaft im Kriege " entstand als finnisch-deutsche Koproduktion in den Studios von Helsinki.
Ursendung: 22.03.1994
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