Giacomo Casanova hat seit einigen Jahren schon sein Auskommen als Bibliothekar gefunden. Im Schloss, seinem letzten Wohnsitz, ist er weiter auch schriftstellerisch tätig und beginnt 1790 mit der Niederschrift seiner Memoiren, die über den Zeitraum von seiner Geburt bis in das Jahr 1774 berichten. Von der Dienerschaft als hinfälliger Greis verachtet, verbrennt Casanova in der Neujahrsnacht 1799 – so erfindet es die Dichterin Marina Zwetajewa – in seiner Kammer alte an ihn gerichtete Liebesbriefe und fasst den Entschluss, heimlich in die Wälder und damit in seinen Tod zu gehen. Da klopft es: Das junge Kammermädchen Francesca – als Junge gekleidet – will aus Liebe mit ihm fliehen.Marina Zwetajewa (1892-1941) gilt als eine der bedeutendsten russischen Dichterinnen. Eines ihrer sechs Versdramen, „Phoenix. Das Ende Casanovas“ (1919), ist Vorlage des Hörspiels.
Ursendung: 22.09.1991
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