Moskau: Igor Maximow findet die Leiche seines alten Lehrers Krüger. Der Schüler Sascha Latynin, offensichtlich in kriminelle Geschäfte verwickelt, ist spurlos verschwunden. Maximow macht sich auf die spannende Suche quer durch die verschiedenen Geschichten der Moskauer Gesellschaft. - Natürlich ist Igor Maximow kein "private eye" wie Philip Marlowe oder Sam Spade, der mit Nachforschungen gegen Entgelt seinen Lebensunterhalt verdient und den Bourbon und die 38er stets im Handschuhfach hat, er ist ein Journalist, der in erster Linie aus privaten Gründen in einem Mordfall ermittelt. Und dabei stößt er auf Dinge, die lange Zeit in der sowjetischen Öffentlichkeit tabu waren und von traditionellen Miliz-Romanen nicht erwähnt wurden: das organisierte Verbrechen, Diebes- und Hehlerbanden und Gewaltkriminalität.
Sergej Ustinow, Jahrgang 1953, ist russischer Journalist und Krimi-Autor.
hoerspielTIPPs.net:«Sergej Ustinow erzählt hier einen Krimi, der außer, dass er in Russland spielt und einige landestypische Eigenheiten in den Details aufweist, kaum Originelles zu erzählen weiß. Der Fall ist ein wenig unspektakulär und auch die Erzählweise erinnert an eine recht typische Thrillergeschichte.
Auch das Interesse an der Exotik der Geschichte hält nicht lange an. Die russische Folie ist zu dünn, zu plakativ, um hier der einfachen Geschichte ein wenig auf die Füße zu helfen.
Interessanter ist dabei schon die sehr exquisite Sprecherliste. Da tummeln sich viele Sprecher, deren Leistungen, den großen Namen auch gerecht werden. Leider verblasst dieser Aspekt aber zwischen fader Geschichte und fader Umsetzung ein wenig.
Schade, von einem Krimi aus dem Russland der Wendezeit hätte ich mir deutlich mehr versprochen, als diese - eher schnöde - Krimikost. Das ist zuwenig, um eine Empfehlung aussprechen zu können.»
Ursendung: 16.02.1992
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